stocksy/Carolyn Lagattuta

Was ist das für 1 Life? Eben noch super gut drauf, plötzlich total deprimiert. Stimmungsschwankungen gehören zur Pubertät. Und sie können richtig nerven. In keiner anderen Lebensphase kommt es zu so grundlegenden psychischen Veränderungen. Die können zum Teil sehr belastend sein, sodass sich manch einer in dieser Zeit selbst nicht wiederkennt. Die gute Nachricht: Die Stimmungsschwankungen haben nach der Pubertät ein Ende.

Wir sind den Ursachen für die Stimmungsschwankungen auf die Spur gegangen.

4 Gründe für Stimmungsschwankungen in der Pubertät:

1. Hormone:  Ihre Zusammenstellung verändert sich während der Pubertät vollständig, wobei es Jahre dauert, bis sie sich richtig eingependelt haben. Bei Mädchen führen die Hormone häufiger zu Gereiztheit als bei Jungs. Dafür schießt bei Jungs unter anderem mehr Testosteron ein. Dadurch fühlen sie sich männlicher, verhalten sich aber häufig auch aggressiver.

2. Der Kopf wird erwachsen: Die Gehirne von Erwachsenen funktionieren anders als die von Kindern, und dieser Umbau findet in der Pubertät statt. Mediziner vermuten, dass viele psychische Probleme, die in der Pubertät auftreten, damit zu tun haben. Der Kopf ist vereinfacht gesagt eine einzige Baustelle, und es braucht Zeit, bis alles richtig miteinander verknüpft ist und funktioniert.

3. Abnabelung von den Eltern: Die Pubertät ist zudem eine Umbruchphase, was die Stellung in der Familie und in der Gesellschaft betrifft. Ihr seid keine Kinder mehr, aber zu der Welt der Erwachsenen gehört ihr auch noch nicht. Das macht das Leben vor allem mit den Eltern schwer. Der Wunsch, unabhängig zu sein und eigene Entscheidungen zu treffen, ist groß. Auf der anderen Seite ist es immer noch schön, wenn man sich geborgen fühlen kann, weil die Eltern sich um alles kümmern. Viele sind in dieser Zeit hin- und hergerissen. Streit ist an der Tagesordnung. Auch die Stellung gegenüber Gleichaltrigen verändert sich. Cliquen entstehen, in denen die Rollen neu verteilt werden. Erschwerend kommt das steigende Interesse an Sexualität hinzu.

4. Innere Veränderungen: Fragen, wie: „Was mache ich eigentlich auf der Welt?“ oder „Wieso sind meine Eltern ganz anders als ich?“ tauchen plötzlich auf. Oft entsteht das Gefühl von niemandem verstanden zu werden. Dazu kommt noch, dass man sich oft nicht wohl im eigenen Körper fühlt. Ihr seid mit diesen Fragen und Gefühlen nicht alleine. Das ist typisch für die Pubertät. Vielen Jugendlichen geht es genauso. Es dauert seine Zeit, bis ihr lernt mit all den Neurungen in eurem Geist und in eurem Körper umzugehen.


3 Tipps, was ihr bei Stimmungsschwankungen tun könnt:


1. Lasst eure Gefühle zu.
Seid ihr gut drauf, feiert. Fühlt ihr euch nicht gut oder habt ihr schlechte Laune – auch das ist in Ordnung. Lasst es raus. Es wird euch schneller wieder besser gehen, wenn ihr eure Gefühle auslebt.

2. Mit Freunden quatschen: Manchmal hilft es, sich den Frust von der Seele zu reden. Trefft euch mit einer Freundin oder einem Kumpel, dem ihr vertraut und erzählt, wie es euch geht. Vielleicht kennt er oder sie diese Gefühlsschwankungen ja auch. Gemeinsam könnt ihr euch leichter auf andere Gedanken bringen.

3. Findet heraus, was ihr braucht: Manche möchten in den Arm genommen werden, andere können körperliche Nähe dann gar nicht gut ertragen und wollen lieber alleine sein. Andere wiederum brauchen Sport und Action, um klar zu kommen. Manche heulen einfach drauf los. Egal, was es ist, Hauptsache es hilft.

Sollten deine Stimmungsschwankungen sehr stark sein, deine schlechten Phasen sehr lange anhalten und dich stark belasten, kannst du dir professionelle Hilfe holen. Du kannst dich zum Beispiel an deinen Hausarzt oder an eine Jugendberatungsstelle wenden.