Zwei Mannschaften, zwei Frames, 14 Spieler. Soweit klingt es noch nach einem „normalen“ Ballspiel, Team gegen Team. Doch etwas ist anders. Und wer Tchoukball zum ersten Mal sieht, wird irritiert sein: Die Mannschaften bestehen nicht aus einer homogenen Gruppe von Mitspielern, sondern wirken wie zufällig zusammengewürfelt. Ein 12-jähriges Mädchen spielt gegen einen 52-jährigen Mann und überhaupt scheint alles ungeordnet. Spieler – egal welcher Mannschaft sie angehören – werfen auf beide Tore, vor denen sich die Gegenspieler schlicht nur hinknien. Ist das Spiel so chaotisch wie es scheint?

Die Entstehung

Ein Mannschaftssport, bei dem man nicht gegen seinen Gegner, sondern gegen die eigenen Schwächen kämpft, Fairplay frei von jeglicher Aggression, Beanspruchung des gesamten Körpers – das alles ist Tchoukball. Was dem Sportarzt Dr. Hermann Brandt, der Tchoukball in den 60er-Jahren entwickelte, besonders wichtig war: Spieler jeden Alters sollen Spaß an der Sportart haben und jeder soll sie innerhalb weniger Minuten erlernen können. So entstand Tchoukball. Schon bald verbreitete er sich weltweit.

Die Regeln

Grundlegendes:

Der Ball wird nicht mit dem Fuß gespielt oder gedribbelt. Der ballführende Spieler darf drei Schritte laufen und muss den Ball dann passen. Nach spätestens drei Pässen muss der Ball auf einen Frame geworfen werden. Ganz wichtig ist das Folgende: Ein Spieler darf seine Gegenspieler nicht behindern – weder beim Laufen noch beim Passen oder Werfen – er muss sogar aktiv die Bahn frei machen. Beim Tchoukball wird Fairplay großgeschrieben.

So sammelt man Punkte für sein Team:

Ein Spieler wirft den Ball auf einen Frame. Dabei können beide Frames von beiden Mannschaften anvisiert werden. Während der Spieler wirft, knien sich X Mitglieder der gegnerischen Mannschaft vor den Frame. Sie versuchen, den abprallenden Ball zu fangen. Gelingt ihnen das, erhalten sie einen Punkt. Gelingt es ihnen nicht, erhält das Team des Werfers den Punkt. Außerdem darf der Werfer den Frame nicht verfehlen und der Ball darf nicht außerhalb des Spielfelds landen. Auch so geht der Punkt an die Gegner.
So gewinnt man: Ein Tchoukball-Spiel dauert dreimal 15 Minuten. Das Team, das in dieser Zeit die meisten Punkte erzielt, gewinnt. Bei einem Gleichstand der Punkte trennen sich beide Mannschaften unentschieden.

„Tchouk“ kommt übrigens vom Sound, den der Ball abgibt, wenn er auf den Frame auf- und wieder abprallt. Wie sowas aussieht, zeigt dir die Bildergalerie vom Düsseldorfer Tchoukball-Cup.

Bilder vom Tchoukball-Cup in Düsseldorf