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Das Bewerbungsschreiben kann dir die Tür zu einem Vorstellungsgespräch öffnen. Es spiegelt deine Motivation wider, warum du bei diesem Betrieb einen Job oder eine Lehrstelle anfangen möchtest und warum genau du in dieses Unternehmen passt. Das Anschreiben sollte daher sehr gewissenhaft, gründlich und gut recherchiert sein.

Vermeide lieber Standard-Anschreiben oder Vorlagen aus dem Internet. Die erkennt ein Personaler auf den ersten Blick. Versuche dich als Persönlichkeit mit deinen für den Job relevanten Vorzügen zu verkaufen. Am besten kommen Bewerbungsschreiben an, die individuell verfasst sind und auf das jeweilige Unternehmen und die Stelle einzahlen. Ein gutes Anschreiben benötigt Konzentration, Zeit und Geduld. Dann ist es gar nicht so schwer und du bist deinem Traumjob ein gutes Stück näher.

1. Recherche und Vorbereitung

Bevor es los geht, kommt die Recherche: Was macht das Unternehmen genau? Was verbirgt sich hinter der Jobbezeichnung? Was finde ich besonders spannend? Los geht’s auf der Homepage des möglichen Arbeit-
gebers – hier kannst du dich über das Unternehmen informieren. Googel in einem zweiten Schritt den Namen des Unternehmens und Details zu der offenen Stelle. So kannst du weitere nützliche Informationen erhalten. Du kannst auch beim Unternehmen anrufen. Das kostet vielleicht ein bisschen Überwindung, macht aber einen guten Eindruck. Einfach so etwas sagen wie: „Ich interessiere mich für eine Ausbildung bei Ihnen und würde vorab gerne mehr über das Unternehmen wissen. Können Sie mir kurz die Arbeitsschwerpunkte beschreiben? Was ist in Ihrem Betrieb am wichtigsten?“

2. Aufbau Bewerbungsschreiben

Das Bewerbungsschreiben beginnt mit der Anrede und einem charmanten Einstieg.

So könnte der Einstieg aussehen:

Sehr geehrte(r) Frau/Herr XXX,

vielen Dank, dass Sie sich in unserem Telefonat vom XX.XX.XX die Zeit genommen haben, meine Fragen zu einer Ausbildung in Ihrem Unternehmen zu beantworten. Sie haben mir damit gezeigt, dass meine Ausbildungsplatzwahl in Ihrem Unternehmen richtig ist.

Darauf folgt der Hauptteil der Bewerbung: In diesem Abschnitt geht es vor allem darum, dass du den Bezug zwischen dir, dem Unternehmen und der zu besetzenden Stelle erklärst. Warum soll es überhaupt dieser Betrieb sein und warum dieser Beruf? Warum passt du zum Betrieb? Warum erfüllst du die Anforderungen? Hier kommen deine Gedanken, deine Recherchen über das Unternehmen und die Stelle ins Spiel. Versuche die Anforderungen aus der Stellenbeschreibung und/oder Informationen, die du über das Unternehmen gesammelt hast, mit deinen eigenen Fähigkeiten und Kenntnissen zu verknüpfen – behalte dabei deine eigenen Talente im Blick. Achte darauf, dass du nur die Punkte aufgreifst, die auf dich zutreffen. Du solltest diese Punkte auch anhand eines Beispiels belegen, z.B. wo du die Erfahrung oder Kenntnis sammeln konntest. Es kann helfen, darüber vorher mit Freunden oder Eltern zu sprechen.

Einige Beispiele:

  • Ich bin sehr offen. Deswegen ist es mir wichtig, mit Menschen zu arbeiten, und ich habe gelesen, dass Kundenberatung ein wichtiger Bereich in Ihrem Unternehmen ist. Das reizt mich besonders.
  • Ich bin handwerklich geschickt und interessiere mich für Autos. Deswegen ist Mechatroniker mein Traumjob. An Ihrem Betrieb interessiert mich die Vielfältigkeit besonders, da Sie nicht auf eine Automarke spezialisiert sind.
  • Ich bin gerne an der frischen Luft und habe Spaß an körperlicher Arbeit. Der Beruf als Landschaftsgärtner wäre für mich eine gute Möglichkeit, beide Aspekte zu kombinieren. Außerdem gefällt es mir, dass in Ihrem Unternehmen viele zusätzliche Schulungen angeboten werden und ich daher vermutlich mehr lernen könnte als in einem anderen Betrieb.
  • Derzeit besuche ich die XY Realschule in Musterstadt und werde diese im Sommer mit dem Realabschluss beenden. Durch ein Praktikum vor einem Jahr als Bürokauffrau wurde mein Interesse für organisatorische Abläufe in Unternehmen geweckt. Mein Wunsch diesen Beruf zu ergreifen hat sich dadurch verstärkt.
Quelle: fotolia.com/Trueffelpix

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Das Bewerbungsschreiben endet mit einer sogenannten Schlussformel, die den Anlass des Schreibens noch einmal aufgreift.

Zum Beispiel:

Wenn ich Ihr Interesse wecken konnte, freue ich mich über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.

Jedes Bewerbungsanschreiben endet mit der handschriftlichen Unterschrift.

Formalien im Bewerbungsschreiben

  • Aufbau Bewerbungsanschreiben: Kopfzeile (Name, Adresse, Telefon, E-Mail), Empfängerblock,
    in der gleichen Zeile: ggfls. Betreffzeile sowie Datum und Ort, Anrede, das Anschreiben an sich, Unterschrift
  • Wenn der Ansprechpartner bekannt ist, immer nennen (Sehr geehrte Frau Mustermann, statt Sehr geehrte Damen und Herren)
  • Abkürzungen, Slang und Emoticons sind ein No-Go
  • Sprache, Grammatik und Rechtschreibung kontrollieren
  • Eltern oder Lehrer darum bitten, das Bewerbungsschreiben Korrektur zu lesen
  • Das Bewerbungsschreiben sollte eine DIN-A4-Seite nicht überschreiten (Schriftgröße 11 oder 12)
  • Gern gesehene Schriftarten: Arial, Times New Roman, Verdana, Calibri
  • Das Anschreiben sollte in der gleichen Schriftart gehalten sein wie der Lebenslauf
  • Layout und Struktur beachten – es gibt keine strengen Vorgaben, eine ordentliche Formatierung ist wichtig.