E-Sports-Team Borussia Mönchengladbach

Preisgelder von mehreren Millionen Dollar, eine wachsende Fangemeinde weltweit – viele junge Gamer träumen von einer E-Sport-Karriere. Ausgedehnte Sessions bedeuten aber auch lange Sitzzeiten, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können. Deshalb hat die AOK Rheinland/Hamburg gemeinsam mit der Sporthochschule Köln eine Studie durchgeführt: Wie steht es um die Gesundheit von E-Sportlern? Doch wie wird man überhaupt zum E-Sport-Profi und welche Rolle spielt Fitness und Gesundheit in der „echten“ Welt? Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen.

 

Ist E-Sport wirklich Sport?

Nein, zumindest rechtlich betrachtet. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat E-Sports bisher nicht als Sportart anerkannt. Für eine gesetzliche Anerkennung muss eine Aktivität drei Voraussetzungen erfüllen: Bewegung, Vereine und Ethik. Der DOSB sieht das Bedienen eines Controllers beziehungsweise Maus oder Tastatur nicht als „sportartbestimmende motorische Aktivität“. Heißt: Controller sowie Maus und Tastatur werden bei zu vielen anderen Aktivitäten genutzt. Darüber hinaus werden auch die ethischen Werte angezweifelt, hier werden vor allem gewaltverherrlichende Spiele kritisiert. Der ESBD kämpft gegen diese Einordnung seit Jahren an – bisher erfolglos. Es gibt jedoch auch Sportwissenschaftler und Politiker sowie die Deutsche Sporthochschule Köln, die E-Sports als Sport bezeichnen.
Auch die AOK Rheinland/Hamburg hat beschlossen, im Rahmen ihrer Kooperation des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, ihr Engagement auf die neu gegründete E-Sport-Abteilung des Vereins auszuweiten – und sieht sich durch die Studienergebnisse in dieser Entscheidung bestätigt. Yannik Reiners und Stefan Beer vom Team Borussia E-Sports greifen jedenfalls gerne auf die Erkenntnisse von DSHS-Prof. Ingo Froböse zurück. Die Mannschaft war im Mai in der E-Sportabteilung der Hochschule zu Gast.

 

Wie wird man E-Sports-Profi?

Genau wie ein analoger Sportler braucht auch der E-Sportler vor allem eins: Training, Training, Training! Neben dem Ausbau taktischer Fähigkeiten und schlichtweg Fingerfertigkeit spielt aber auch körperliche Fitness eine Rolle, da sie großen Einfluss auf die mentale Gesundheit hat. Diese ist essentiell, um in Games bei Highspeed die richtigen Entscheidungen zu treffen und taktisch klug vorzugehen. Ob du das Zeug zum Profi hast, zeigt dir die Online-Rangliste deines Lieblings-Games. Bist du z. B. als Fifa Spieler unter den besten 100, hast du gute Chancen, von einem Top-Team entdeckt zu werden – doch die Konkurrenz solltest du nicht unterschätzen.

 

Warum E-Sports-Clans?

In einem E-Sports-Clan trainierst du in einem festen, professionellen Team.  Du wirst deine Teamfähigkeit verbessern, Skills perfektionieren, dich weiterentwickeln und darüber hinaus auch finanziell unterstützt durch z. B. Aufwandsentschädigungen. Früher oder später kann E-Sport so zu deinem Beruf werden – dazu gehören (genau wie bei anderen Vollzeitjobs) auch Arbeitstage von 8 Stunden und mehr. Schon als ambitionierter Amateur werden deine Trainingstage lang.

 

Leben Gamer ungesünder als Durchschnittsbürger?

Gemeinsam mit der Deutschen Sporthochschule Köln hat die AOK Rheinland/Hamburg die E-Sport Studie 2019 durchgeführt und dabei den Sport wissenschaftlich betrachtet – mit Ergebnissen, die viele Vorurteile widerlegen. So sind E-Sportler beispielsweise im analogen Sport fleißiger als der Durchschnittsdeutsche. Mehr als die Hälfte bewegt sich „analog“ 2,5 Stunden und mehr in der Woche. Der deutsche Durchschnitt liegt bei nicht einmal der Hälfte davon. Allerdings hat die Studie auch ergeben, dass E-Sportler nicht annähernd ausreichend Obst und Gemüse essen, weniger lange schlafen als Nicht-E-Sportler und ihr durchschnittlicher BMI haarscharf an der Grenze zum Übergewicht liegt – doch letzteres gilt auch für den Durchschnittsbürger.

 

Welche Rolle spielt körperliche Fitness?

Rund 80 % der Teilnehmer der E-Sport-Studie sind sich der Relevanz von guter Fitness, ausgewogener Ernährung und ausreichend Schlaf bewusst. Wie auch beim klassischen Sport wirkt sich die Gesundheit stark auf die sportliche Leistung aus. Sowohl Reaktionsgeschwindigkeit, taktisch-kognitives Denken, soziale Fertigkeiten als auch Kondition bestimmen die körperliche Leistungsfähigkeit – und somit die Performance im Game. Bist du E-Sportler, hast aber das Gefühl, dass deine Fitness etwas hinterherhinkt? Vielleicht kann dich eine innovative Sportart (Link: Sport der Zukunft) begeistern. Hier wird Bewegung mit Technologie kombiniert – echte Digital-Native-Fitness! Vielleicht kannst du davon ja sogar deinen Clan überzeugen mitzumachen. Wir drücken die Daumen!