Sex, Pubertät, Geschlechtskrankheiten: Die Jungensprechstunde hat Antworten

Die Pubertät ist für die meisten Menschen sehr anstrengend: Mit dem eigenen Körper passiert in dieser Zeit vieles, was uns verwirrt und verunsichert. Sowohl körperlich als auch emotional verändert sich plötzlich alles. Um damit zurecht zu kommen, ist Aufklärung besonders wichtig.

Wem kann ich vertrauen?

Es gibt allerdings nur sehr wenige Aufklärungsangebote, die sich speziell an Jungen richten. Deshalb fehlt ihnen ein Ansprechpartner, an den sie sich bei medizinischen Fragen im Vertrauen wenden können. Denn sind wir mal ehrlich, wer geht schon gerne zum Arzt oder wendet sich an eine fremde Person, um mit ihr ganz private Dinge über den eigenen Körper zu besprechen? Das ist in der Pubertät besonders blöd, aber hört auch danach nicht auf.

Mädchen und Frauen gehen damit jedoch meistens offener um – auch weil wesentlich häufiger öffentlich in Zeitschriften, anderen Medien und untereinander über ihre körperliche Entwicklung diskutiert wird. Das beeinflusst das Gesundheitsbewusstsein: Für Mädchen ist es selbstverständlich ab einem bestimmten Alter zum Frauenarzt zu gehen – aber was machen eigentlich Jungs?

Jungensprechstunde: Antworten für alle

Auf diese Frage möchte das St. Antonius-Hospital in Eschweiler Antworten geben. Bei YouTube haben Ärzte deshalb den Kanal „Jungensprechstunde“ gestartet. Dort werden ein- bis zweiminütige Videos gezeigt, die sich mit der körperlichen und emotionalen Entwicklung bei Jungen und jungen Männern beschäftigen. Konkret geht es um Sexualität, Pubertät, gesundheitsbewusstes Verhalten und typische urologische Erkrankungen, aber zum Beispiel auch altersgerechte Impfungen.

In der Jungensprechstunde können Fragen zu Themen gestellt werden, die man sonst nicht öffentlich ansprechen würde. Per E-Mail geht das ganz einfach online und kostet deshalb viele Jungen weniger Überwindung, da sie anonym bleiben können.

Prof. Dr. med. Joachim Steffens ist Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie in Eschweiler und informiert die Jungen auf YouTube, indem er urologische Fragen verständlich beantwortet. Urologen sind nämlich Fachärzte für Harnwege und beschäftigen sich mit Niere, Harnblase, Harnleiter und Harnröhre – sowohl von Männern als auch von Frauen. Aber sie sind auch die richtigen Ansprechpartner für die männlichen Geschlechtsorgane.

Echte Fragen, keine Tabus

In den YouTube-Videos geht es dann zum Beispiel um Hodenverdrehung, Vorhautverengung, Brennen beim Pinkeln oder Tripper. Viele der bisherigen Fragen wurden von Schülern nach dem Sexualkundeunterricht anonym gestellt. Es handelt sich um jene Fragen, die sie sich im Unterricht nicht getraut haben zu stellen. Die Videos sind daher nicht belehrend, sondern ganz nah dran an dem, was viele junge Männer wirklich beschäftigt.

Dreizehn Videos gibt es bisher und noch viele offene Fragen. Das Ziel ist es, den YouTube-Kanal „Jungensprechstunde“ nach und nach zu einem Online-Nachschlagewerk für Gesundheitsfragen zu machen – Hier gibt es keine Tabus, keine peinlichen Momente, dafür aber vieles, was sonst niemand anspricht. Mehr über die Jungensprechstunde und wo du deine Fragen stellen kannst, erfährt du auf der Homepage des St. Antonius-Hospitals und auf YouTube.

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