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Fruktose und Laktose beschreiben verschiedene Zuckerarten, gegen die manche Menschen intolerant reagieren. Deshalb leiden sie beim Verzehr von fruktose- oder laktosehaltigen Lebensmitteln unter Magen-Darm-Beschwerden. Um dies zu vermeiden, gibt es einige Ernährungstipps, die man bei einer Fruktose- oder Laktoseintoleranz unbedingt beachten sollte.

Eine Fruktoseintoleranz beschreibt die Unverträglichkeit von Fruchtzucker

Fruktoseintoleranz

Die Fruktoseintoleranz beschreibt eine Unverträglichkeit von Fruchtzucker. Bei den Betroffenen funktioniert die Abgabe von Fruchtzucker aus dem Darm ins Blut nicht. Dies führt dann häufig zu Bauchschmerzen, unangenehmen Blähungen oder Durchfall. Das Problem: Fruktose kommt in vielen Lebensmitteln vor; deshalb ist es schwierig, dem Zucker aus dem Weg zu gehen. Neben Früchten wie Äpfeln, Birnen, Kirschen und Wassermelonen ist Fruktose auch in Gemüsesorten wie Lauch, Brokkoli und Grünkohl enthalten. Außerdem enthält Honig jede Menge Fruchtzucker. Oft findet man den Zucker auch in Eistee, Fruchtgummi, Schokoriegeln oder in Füllungen, z.B. von Pralinen.

Was hilft?

  • Traubenzucker hilft dabei, Fruktose aufzunehmen. Deshalb empfiehlt es sich bei einer Fruktoseintoleranz, Traubenzucker zum Essen zu geben.
  • Manche Obstsorten haben von Natur aus ein ausgeglichenes Verhältnis an Trauben- und Fruchtzucker. Wer also eine Fruktoseintoleranz hat, kann trotzdem z.B. Bananen, Aprikosen und Beerenfrüchte problemlos zu sich nehmen.
  • Ein weiterer Tipp: Das Obst nicht pur essen, sondern als Nachtisch oder zusammen mit Milchprodukten zu sich nehmen. Durch die Fette und Eiweiße aus anderen Lebensmitteln wird die Aufnahme der Fruktose verlangsamt, wodurch sie verträglicher wird.
  • Ganz wichtig bei einer Fruktoseintoleranz ist es, Zuckerersatzstoffe wie Sorbit, Xylit und Mannit zu meiden. Diese Stoffe verhindern zusätzlich die Abgabe der Fruktose aus dem Darm.

Milchzucker wird bei einer Laktoseintoleranz nicht vertragen

Laktoseintoleranz

Bei einer Laktoseintoleranz zeigen sich ähnliche Beschwerden wie bei der Fruktoseintoleranz. Allerdings ist hierbei nicht der Fruchtzucker, sondern der Milchzucker, also die Laktose, der Auslöser. Menschen mit Laktoseintoleranz produzieren zu wenig oder gar keine Laktase. Dieses Enzym ist aber notwendig, um Milchzucker zu verdauen. Je nachdem, wie viel Laktase produziert wird, treten die üblichen Magen- und Darmbeschwerden von Betroffenem zu Betroffenem unterschiedlich stark auf.

Was hilft?

  • Bei einer Laktoseintoleranz muss die Ernährung stark umgestellt werden. Unbedingt vermeiden sollte man Produkte wie Milch, Sahne, Joghurt, Schmelzkäse, Eiscreme, Kondensmilch und alles, was Magermilch- oder Molkepulver enthält.
  • Bei vielen Betroffenen sind nicht alle Lebensmittel, die Milchzucker enthalten, tabu, denn einige enthalten so wenig Laktose, dass sie problemlos verdaut werden können. Dazu zählen etwa Parmesan und reifer Gouda, Camembert, Brie und Mozzarella, Butter und Zartbitterschokolade.
  • Bei einigen Produkten ist es wichtig, die Zutatenliste genau zu lesen, da sich Milchzucker vor allem in Fertigprodukten versteckt. Ein genauer Blick empfiehlt sich daher bei Margarine, Backwaren, Brotaufstrichen, Fertiggerichten, Fischkonserven, Gewürzmischungen, Müsli, Fleisch- und Wurstwaren.
  • Medikamente enthalten Laktose oft als Bindemittel. Meist in sehr geringen Mengen, aber um sicher zu gehen, empfiehlt es sich, den Arzt oder Apotheker zu fragen.
  • Um auch mal ganz unbeschwert zum Beispiel in einem Restaurant ein Gericht zu bestellen, gibt es Laktase-Tabletten. Wer an Laktoseintoleranz leidet, kann mit diesen Tabletten das fehlende Enzym ersetzen und so (nahezu) beschwerdefrei alles essen.
  • Für den Eigenbedarf zu Hause gibt es mittlerweile aber auch jede Menge laktosefreie Produkte auf dem Markt, sodass man auf quasi nichts mehr verzichten muss.

Denn neben Fruktose- und Laktoseintoleranz und verschiedensten Lebensmittelallergien, gibt es weitere Unverträglichkeiten, die jedoch schwerer nachzuweisen sind und aufgrund allgemeiner Symptome zunächst lange unentdeckt bleiben. Dazu zählt zum Beispiel die Glutenintoleranz (Zöliakie) oder die Histaminunverträglichkeit. Wer bei sich selbst Beschwerden nach dem Essen feststellt, die Ursache aber noch nicht kennt, sollte diese unbedingt von einem Arzt abklären lassen. Ein unbegründeter Verzicht auf bestimmte Lebensmittel hat hingegen für gesunde Menschen, die sich ausgewogen ernähren, meist keine Vorteile.