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Neben dem Kondom steht die Pille ganz oben auf der Liste der beliebtesten Verhütungsmittel bei Mädchen und Jungen. Für Mädchen ist die zusätzliche Verhütung mit Hormonen bei richtiger Anwendung besonders sicher. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass hormonelle Verhütungsmittel zwar vor einer ungewollten Schwangerschaft, nicht aber vor Geschlechtskrankheiten schützen. Und: die Verhütung mit Hormonen ist immer auch ein Arzneimittel, welches mit Nebenwirkungen verbunden sein kann. Es gibt heutzutage eine breite Palette verschiedener hormoneller Verhütungsmittel: hoch dosiert, niedriger dosiert, mit Östrogen, ohne Östrogen. Ob und welche der hormonellen Verhütungsmethoden dabei für dich in Frage kommt sowie Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden, klärt ein Arzt individuell mit dir ab.

Neben der Pille gibt es eine Reihe weiterer hormoneller Verhütungsmittel. Sie unterscheiden sich besonders in ihrer Anwendungsweise und -dauer: Von „täglich dran denken“ bis „alle fünf Jahre erneuern“. vigozone stellt sie euch vor:

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Antibaby-Pille: Tägliche Einnahme

Es gibt mittlerweile viele verschiedene Arten der Anti-Baby-Pille, wie z.B. die Mini- oder Mikropille, mit oder ohne Östrogen. Alle Pillen enthalten das Hormon Gestagen. Diese Hormone verhindern den Eisprung und machen zusätzlich den Schleim am Muttermund fester, sodass Spermien nicht hindurch gelangen.

Die Pille ist bei täglicher Einnahme eine sichere Verhütungsmethode. Falls sie zwischendurch vergessen wird, kurz nach der Einnahme Durchfall oder Erbrechen auftreten, kann die Pille ihre Wirkung verlieren und vor einer ungewollten Schwangerschaft nicht mehr ausreichend schützen. Auch manche Antibiotika können die Wirkung der Pille außer Kraft setzen.

Verhütungspflaster – Einmal in der Woche wechseln

Als Nachteil der Pille empfinden junge Mädchen oft die regelmäßige, tägliche Einnahme. Das Verhütungspflaster dagegen wird nur einmal in der Woche gewechselt. Nach drei Wochen mit Pflaster folgt eine Woche ohne Pflaster, in der Mädchen in der Regel ihre Tage bekommen. Das Verhütungspflaster wird auf wechselnde Körperstellen geklebt. Manche Mädchen bekommen vom Hormonpflaster Hautreizungen. Besonders im Sommer und im Bikini ist es oft sichtbar.

Vaginalring – Einmal im Monat dran denken

Der Vaginalring ist im Gegensatz zum Verhütungspflaster nicht sichtbar. Er wird, ähnlich wie ein Tampon, in die Scheide eingeführt und nach 21 Tagen wieder herausgenommen. Es folgt eine 7-tägige Pause, in der wie bei der Pille die Monatsblutung einsetzt. Bei dieser Methode brauchst du also nur einmal im Zyklus an das Entfernen und einmal an das Wiedereinlegen des Ringes zu denken. Die Anwendung ist einfach und die empfängnisverhütende Wirkung sicher. Es kann aber passieren, dass der Ring unbemerkt herausrutscht. Außerdem kann es sein, dass dein Partner den Ring beim Sex spürt. Dies ist manchen Mädchen unangenehm, aber für die Verhütung unbedenklich.

Hormonspritze – Alle drei Monate eine Spritze

Beim Verhüten mit der Drei-Monats-Spritze injiziert dein Arzt alle drei Monate ein gestagenhaltiges Verhütungsmittel in den Oberarm oder den Po-Muskel. Diese Methode ist sehr sicher, da Anwendungsfehler kaum möglich sind. Allerdings gibt es häufig mehr Nebenwirkungen als bei anderen hormonellen Möglichkeiten. Außerdem kann der natürliche Wiedereinsatz des Eisprungs bis zu drei Jahre dauern. Die Spritze eignet sich daher eher für Frauen mit bereits abgeschlossener Familienplanung oder für Mädchen, die mit östrogenhaltigen Verhütungsmethoden nicht zurecht kommen.

Verhütungsstäbchen – hält bis zu drei Jahren

Noch weniger Gedanken um deine Verhütung musst du dir mit dem Hormonstäbchen machen. Das Stäbchen wird bei einem kleinen Eingriff unter die Haut transplantiert und kann dort maximal drei Jahre bleiben. Es gilt als eine der sichersten hormonellen Verhütungsmethoden und beinhaltet das Hormon Etonogestrel. Vor einer Transplantation sollte man aber vorher die Pille ausprobieren und schauen, ob die entsprechende Hormonzusammensetzung vertragen wird. Zu den Nebenwirkungen der Hormonpflaster können Zwischenblutungen und unreine Haut gehören. Außerdem besteht ein höheres Osteoporose-Risiko.

Hormonspirale – hält sogar bis zu fünf Jahren

Die Hormonspirale – auch Verhütungsschirmchen genannt – wird in die Gebärmutter eingesetzt. Die Spirale ist ein T-förmiges Kunststoffteil, das mit dem Hormon Gestagen geladen ist. Vor einem möglichen Einsatz prüft der Frauenarzt vorher, ob die Spirale ohne Risiken eingesetzt werden kann. Die Spirale kann dann bis zu fünf Jahren in der Gebärmutter verbleiben und eignet sich daher besonders für Frauen und Mädchen, die eine langfristige Verhütung wünschen. Wie bei allen anderen hormonellen Verhütungsmethoden auch, kann es zu einer Reihe von möglichen Nebenwirkungen kommen.

Hormonelle Verhütungsmittel und Rauchen

Mädchen, die rauchen und gleichzeitig östrogenhaltige Verhütungsmittel anwenden, sollten dies mit ihrem Arzt besprechen. Das Rauchen in Kombination mit hormonellen Verhütungsmitteln kann zu unerwünschten Komplikationen, wie der Bildung eines Blutgerinnsels führen. Dein Arzt klärt dich über die Risiken auf.

Wenn du das Gefühl hast, dass du deine bisher gewählte hormonelle Verhütungsmethode nicht verträgst oder du damit nicht klarkommst (z.B. Gewichtszunahme, unreine Haut, schlechte Laune, Zwischenblutungen, etc.), besprich das Thema mit deinem Frauenarzt. Dein Arzt wird gemeinsam mit dir eine alternative (hormonelle) Verhütungsmethode finden, die besser zu dir passt.