Das Smartphone ist für Hannah (17), genau wie für fast alle Jugendlichen, ein selbstverständlicher Begleiter im Alltag. Wir wachsen in einer digitalen Gesellschaft auf. Medienleute nennen uns „Digital Natives“, weil wir ein Leben ohne Mobiltelefone und Internetzugang gar nicht mehr kennengelernt haben. Laut der JIM-Studie 2016 sind in nahezu allen Familien mit 12- bis 19-jährigen Kindern Mobiltelefone, Computer oder Laptop und Internetzugang vorhanden. Wir sind die Generation Smartphone, die immer wieder kritisch von Erwachsenen, Eltern und Lehrern beäugt wird.

Hannah erzählt uns, wann ihre Eltern sie mit dem Thema Smartphone nerven und welche positiven und negativen Seiten sie selbst dem “Immer-On“-sein abgewinnen kann.

Ohne meine Lieblingsapps – ohne mich!

Ohne meine absoluten Lieblingsapps Snapchat, WhatsApp, Instagram, Spotify und Candy Crush kann und will ich mir mein Leben eigentlich nicht vorstellen.
Im Schnitt verbringe ich damit ca. 3,5 Stunden täglich. Ich kommuniziere mit meinen Freunden, spiele, wenn mir langweilig ist, schaue mir schöne Bilder und lustige Videos an, höre Musik in der Bahn und flirte auch ab und zu online 🙂 Wenn ich etwas wissen will, informiere ich mich online über mein Smartphone.

Das Smartphone vereinfacht die Welt

Das Handy ist unser ständiger Begleiter und so etwas wie mein persönlicher Assistent: Meinem Smartphone entgeht kein Date, keine Unterhaltung, keine Info über mich und über meine Freunde und was draußen so allgemein abgeht. Mein Smartphone ist mein Computer, meine Stereoanlage, mein Tagebuch, mein Nachhilfelehrer, mein Sprachrohr in die Welt. Es bietet uns vielfältige Möglichkeiten, auf die unsere Generation nicht mehr verzichten möchte. Es macht vieles einfacher.

Wir sind genauso gerne draußen, wie die Generation ohne Smartphone vor uns

Der Lieblingsspruch meiner Eltern, den sie total witzig finden, lautet so: Was war früher dein soziales Netzwerk? Draußen!“ Ich kann mir das nicht mehr anhören. Es nervt einfach und bildet auch nicht das ab, was wir denken oder was wir tun.

Wir sind genauso gerne draußen, wie die Generation ohne Smartphone vor uns. Wir lieben es, uns mit Freunden zu treffen oder etwas zu unternehmen, Sport zu machen, selbst Musik zu machen oder auf Partys und Konzerte zu gehen. Ich lese sogar gerne mal ein gedrucktes Buch. Eines meines Lieblingsbücher ist „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green. Erstaunlich, was? Wir Mädels gehen noch genauso gerne in der City shoppen wie die Mädchen früher ohne Handy. Wir haben aber den Vorteil, dass wir uns zu unserem gekauften Make-Up direkt das passende YouTube Tutorial reinziehen können und sofort wissen, wie es geht oder wie es nicht geht 😂 Die Jungs erleben zum Beispiel immer noch lieber ein Fußballspiel live als ein Fußballspiel bloß auf dem Handy zu verfolgen. Der einzige Unterschied dabei ist vielleicht, dass unser Handy bei allen Unternehmungen dabei ist. Es gehört einfach dazu. Es gehört zu uns. Wir sind es so gewohnt, wir sind so aufgewachsen und wollen es uns auch nicht mehr anders vorstellen.

Ohne mein Handy wäre die Organisation und Planung meiner Freizeit und meines Freundeskreises kaum möglich – vieles regeln und organisieren wir über Messenger-Dienste. Auch für die Schule benötige ich das Handy, zum Beispiel um zu wissen, wenn Stunden ausfallen, wenn ich Hilfe bei Hausaufgaben brauche oder wir einen Ausflug planen.

Digitaler Stress und was ich dagegen unternehme

Sicher, manchmal denke ich schon, dass ich zu viel Zeit mit den vielen Apps und in Communities verschwende. Ab und zu bekomme ich auch so viele Nachrichten auf mein Smartphone, dass es nur noch nervt. Dann will ich auch einfach nur meine Ruhe, abschalten und #Sendepause machen. In meinem Alltag gibt’s auch handyfreie Zeiten, nachts zum Beispiel.
Nee, mal ernsthaft, wenn ich mich mit Freunden treffe, haben wir abgemacht, dass wir nicht mehr ständig auf unsere Handys gucken, um zu schauen, was die anderen gerade machen und was wir verpassen. Wir genießen jetzt einfach wieder den Moment. Auch beim Abendessen hat das Handy in meiner Familie nichts verloren. Wir freuen uns darüber, dass wir zusammen sind. Ungestört. Außerdem verzichte ich auf mein Handy, wenn ich zum Fitness gehe. Ich lasse es dann sogar bewusst zu hause, um mich nicht abzulenken und mich auf diese eine Sache zu konzentrieren. Auch wenn dadurch die „Hannah ist im Fitnessstudio“-Selfies wegfallen und meine Freunde mir manchmal nicht glauben, dass ich tatsächlich im Gym war.

Beim nächsten Mal wollen wir uns auch mit unserer Klasse bei der vigozone Aktion #Sendepause beteiligen und unser Handy öfters mal weglegen. Wir wollen uns mit den anderen Schulen messen und beweisen, dass wir es drauf haben, auf unser Smartphone zu verzichten. Wir lieben zwar unser Handy, aber wir sind nicht süchtig und können auch mal ein paar Stunden ohne auskommen. Es wäre doch gelacht, wenn wir das mit unserer Klassenpower nicht schaffen würden. Wir holen uns den Sieg 🙂

Urlaub vom Smartphone

Ich habe mir sogar schon mal vorgestellt, wie es wäre, eine Woche komplett auf das Handy zu verzichten. Bisher habe ich es irgendwie noch nicht durchgezogen, will es aber jetzt mal probieren. Ich bin schon mega gespannt, wie das so ist, ob ich das tatsächlich durchziehen kann, wie es mir damit geht, welche Vorteile sich vielleicht bieten und wann ich das Handy am meisten vermisse. Ole hat das für vigozone sogar schon mal ausprobiert.

 

[poll id=“6″]