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Chemische Verhütungsmittel ohne Fett eigenen sich gut für die Kombination mit Kondomen. Als alleinige Verhütungsmittel sind sie nicht besonders sicher.

Welche chemischen Verhütungsmittel gibt es?

Es gibt chemische Verhütungsmittel als Zäpfchen, Vaginaltabletten, Gels, Cremes, Schäume und Sprays. Alle funktionieren im Prinzip gleich. Sie werden vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt (bei Tabletten und Zäpfchen dauert es etwa zehn Minuten, bis sie sich vollständig aufgelöst haben). Sie enthalten einen Wirkstoff, der Spermien abtötet oder ihre Beweglichkeit hemmt.

Chemische Verhütungsmittel als Ergänzung

Ist die Spermienmenge sehr hoch, reicht die chemische Verhütung nicht aus. Zusammen mit anderen Verhütungsmethoden (auch mit einem Diaphragma oder einer Verhütungskappe) sind sie eine gute Ergänzung. Sie erhöhen auch die Sicherheit beim Petting. Falls doch ein wenig Sperma an die Scheide gerät, etwa durch die Hände, halten sie die Samen in der Regel zuverlässig auf.

Chemische Verhütungsmittel werden von den meisten Mädchen gut vertragen. Manchmal fühlt es sich sehr warm an, wenn sie sich auflösen. Weitere Nebenwirkungen gibt es normalerweise nicht.

Nur bestimmte Produkte mit Kondomen kombinieren

Bei Kondomen kann es passieren, dass sie einreißen oder platzen. Die Wahrscheinlichkeit, in solch einer Situation schwanger zu werden, sinkt, wenn zusätzlich chemische Verhütungsmittel benutzt werden. Allerdings sind dafür nur bestimmte Produkte geeignet: Sie dürfen kein Fett enthalten. Fetthaltige Produkte können die Kondomhülle angreifen. Achtet also darauf, was auf der Verpackung steht oder – noch besser – lasst euch in der Apotheke beraten. Was du tun kannst, wenn das Kondom reißt, erfährst du in unseren 4 Tipps gegen Verhütungspannen.

Quelle: stocksy.com/Michela Ravasio

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Chemische Verhütungsmittel reichen übrigens nur für einmaligen Geschlechtsverkehr. Genau wie ein Kondom. Anschließend müsst ihr beides erneuern.

Chemische Verhütungsmittel für Männer?

Bald ist es vermutlich so weit, dass die Jungs sich mehr um Verhütung kümmern können. In den USA ist gerade ein chemisches Verhütungsmittel in der Testphase. Der Mann bekommt einmalig eine Spritze in die Samenleiter. Anschließend filtern Polymere – das sind Kunststoffe – die Samen heraus. Durch eine zweite Spritze lässt sich dieser Effekt wieder rückgängig machen. Wenn das Produkt hält, was es verspricht, und keine wesentlichen Nebenwirkungen hat, kommt es 2020 auf den Markt. Wir sind gespannt.