Cannabis-Blatt © underworld / AdobeStock

Die Ampel-Koalition hat 2021 angekündigt, dass die Cannabis-Legalisierung für Deutschland kommt. Was du beim Thema Kiffen unbedingt wissen und beachten solltest.

Kiffen wird in Deutschland legal. Das hat die Regierung aus SPD, GRÜNE und FDP 2021 beschlossen und so steht es im Koalitionsvertrag. Was dort nicht festgehalten ist: Wann das passieren wird. Wir schauen uns das noch ein bisschen genauer an – und möchten dich aber jetzt schon darüber aufklären, dass der Konsum, egal ob legal oder illegal, einige Gefahren mit sich bringen kann.

Wie könnte eine Cannabis-Legalisierung aussehen?

Das ist aktuell tatsächlich noch nicht klar. Viele Fragen sind noch ungeklärt. Zum Beispiel, wo man es kaufen kann, wer zum Konsum berechtigt ist, wer es anbauen darf usw. Experten rechnen deshalb frühestens Anfang 2024 mit der Legalisierung.

Eins ist aber ziemlich sicher – Thema Alter: Wahrscheinlich muss man volljährig sein, um Cannabis-Produkte kaufen zu dürfen. Für unter 18-jährige, von denen Studien zufolge bereits 10 Prozent mindestens einmal im Leben schon mal an einem Joint gezogen haben, ist der Konsum also auch weiterhin verboten. (Was du tun kannst, wenn deine Freunde zu viel kiffen, erfährst du hier.)

Cannabis-Legalisierung: Das solltest du unbedingt über den Konsum wissen

Auch wenn Cannabis tatsächlich legalisiert wird, muss man sich bewusst sein, dass Cannabis kein ungefährliches Freizeitvergnügen, sondern eine Droge ist. Sie kann etwa Psychosen auslösen und auch in die Sucht führen. Exzessiver Konsum ist gefährlich.

Deshalb hier ein paar wichtige Hinweise zu möglichen und nicht zu unterschätzenden Auswirkungen auf dich und deinen Körper – wir wollen schließlich nicht, dass du völlig abstürzt, sobald das Gesetz durch ist.

  1. Nicht alle Cannabis-Produkte wirken gleich Das solltest du auf jeden Fall bedenken. Hier mal ein paar Beispiele: Ein Joint, bei dem das Gras zerbröselt mit Tabak gemischt wird, ist viel schwächer in der Wirkung, als wenn man einen Joint raucht, der ausschließlich mit Cannabisblüten gefüllt ist. Wenn man eine Pfeife oder Bong nutzt, ist der Rausch deutlich intensiver. Aber auch Kekse oder Gummibärchen, die THC enthalten, haben schon eine besonders starke Wirkung. Bitte mach dir auf keinen Fall einen Spaß daraus, solche nur vermeintlich ungefährlicheren Produkte jemand unwissentlich anzubieten, denn die individuellen Auswirkungen auf den Körper sind nicht abschätzbar oder kontrollierbar.
  2. Schon was gegessen? Wenn man THC-Produkte isst, also zum Beispiel die berühmt-berüchtigten Space-Cookies, setzt die Wirkung nicht direkt ein, sondern zeitverzögert. Das kann zu ungewollten Situationen führen: Stell dir vor, du naschst vom Hasch-Brownie, merkst aber nichts davon, auch nach einer halben Stunde nicht. Du isst noch ein bisschen mehr – und nach 1,5 Stunden setzt die Wirkung dann volle Kanne ein. Mach dir diese Mechanismen bewusst! Es ist bei dieser Konsumart wirklich davon abhängig, wie voll der Magen vorher schon war und wie lange der Wirkstoff braucht, um über die Verdauung ins Blut zu gelangen.
  3. Beim Rauchen tritt die Wirkung vor allem dann ein, wenn man „auf Lunge“ raucht, den Rauch also tief einzieht. Das ist – vorsichtig ausgedrückt – natürlich mega ungesund für deine Atemwege… Im Gegensatz zu Zigaretten (die ja auch schon sehr ungesund und krebserregend sind), wird beim Joint oft der Filter weggelassen. Anstelle eines selbstgebastelten Tips reduziert ein Aktivkohlefilter die Schadstoffe wenigstens ein bisschen.
  4. Don’t consume and drive! Wie beim Alkohol trinken ist nach dem Kiffen die Fahrtüchtigkeit nicht mehr gegeben und das Fahren ist nicht erlaubt. Gerade in der ersten Stunde nach dem Konsum ist das ganz extrem. Zwei Studien haben gezeigt, dass Cannabiskonsumierende ein etwa doppelt so hohes Risiko haben, in einen Unfall verwickelt zu werden, als nüchterne Fahrerinnen und Fahrer. Also: Finger weg vom Steuer – es ist strafbar und kann Mitmenschen gefährden.
  5. Nicht mixen! Wenn man Alkohol und Cannabis mischt, können sich die Wirkungen gegenseitig verstärken – Ausgang ungewiss.
  6. Stay hydrated! Eins der ersten Anzeichen vom Cannabiskonsum ist das sogenannte „Pappmaul“, der Mund und Zunge fühlen sich ganz trocken an und man hat mega Durst. Eine Kanne Wasser oder eine Saftschorle können da helfen.
  7. Wenn du trotzdem unbedingt mal Marihuana ausprobieren willst, mach das am besten nicht alleine. Denk dran, du solltest danach nichts mehr vorhaben, weil die Wirkung dich sicher ein bisschen durcheinanderbringt. Schnapp dir einen Freund oder eine Freundin, die im Zweifelsfall auf dich aufpassen können. Iss vorher etwas, damit die Wirkung nicht so krass kickt. Und sei vorsichtig, wenn du aus deiner entspannten Position vom Sofa aufstehst, denn im Schlimmsten Fall kann sogar der Kreislauf versagen.

 

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Was gibt es unbedingt noch zu sagen?

Auch wenn Kiffen irgendwann – mit den entsprechenden Auflagen – legal sein wird, solltest du nicht vergessen, dass Cannabis ein Rauschmittel ist. Konsumiere also auf keinen Fall exzessiv, sondern wenn überhaupt bewusst. Und pass auf dich und andere auf! Wenn du keine Lust darauf hast, ist es übrigens auch total ok, unter Gruppendruck mal „nein“ zu sagen und sich selbst treu zu bleiben!