Vapes in unterschiedlichen Farben und Flavours © YarikL/AdobeStock

Rauchen ist weder gesund noch nachhaltig. Dennoch nimmt die Zahl jugendlicher Raucher laut einer aktuellen Studie wieder zu. Das könnte auch mit der „neuen Art zu rauchen“, den sogenannten Vapes, zusammenhängen.

Die Liquid-Verdampfer gibt es als Einweg-E-Zigaretten, als Akkus, mit Nikotin, nikotinfrei und in unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen – von Lemon Cake über Strawberry Melone, Orange Soda oder Cola ist alles dabei. Für alle gilt: Sie sind weder gut für die Gesundheit noch für die Umwelt.

Vapes – leicht verfügbar, easy konsumierbar

Es ist nicht allzu schwer, an Vapes heranzukommen, denn das Angebot ist groß – sowohl in lokalen Tabakshops als auch in Onlineshops. Und sie gehören in vielen Gruppen zum Partylifestyle. Die Vielzahl unterschiedlicher Flavours, ähnlich wie beim Shisha rauchen, macht Lust aufs Ausprobieren. Vapes „schmecken“ besser als die gewöhnliche Tabakzigarette. Sie hinterlassen keinen typischen Rauchergeruch, sind also sehr diskret. Und ein Feuerzeug braucht es hier auch nicht. Deshalb ist der Einstieg so leicht, die Hemmschwelle gering.

Was ist in Vapes drin?

Es gibt Einweg-Vapes und auffüllbare Vapes. Einweg-Vapes ermöglichen rund 500 Züge. Eine Einweg-Vape beinhaltet rund 2 ml Liquid. Enthält das Liquid Nikotin, können das bis zu 20 mg/ml sein. Bei jedem Zug erhitzt der enthaltene Akku das Liquid, sodass es verdampft und als Dampf inhaliert werden kann. Das Liquid besteht aus vielen chemischen Substanzen wie Propylenglycol, Glyzerin, häufig Nikotinsalzen und Aroma. Es kann – neben gesundheitsschädlichem Nikotin – Stoffe enthalten, die zu einem Kratzen im Hals führen, zum Beispiel, wenn du gegen einen der Inhaltsstoffe oder Aromen allergisch bist.

Fühlst du dich nach dem Vapen nicht gut oder bemerkst nach mehreren Wochen oder Monaten vapen Veränderungen an deinem Körper, lass dich ärztlich durchchecken.

Was bedeutet eigentlich „Ziehen“ beim Vapen?

Die Züge an einer Vape sind vergleichbar mit den Zügen an einer Tabakzigarette. Es gibt Berechnungen, wonach zehn Vape-Züge dem Konsum einer Zigarette entsprechen. Das heißt, eine Einweg-Vape mit 500 Zügen entspricht dem Konsum von 50 Zigaretten. Das sind etwa zweieinhalb Schachteln.

Warum ist Dauervapen schwierig?

Weil die Vapes so leicht und unauffällig zu bedienen sind und jederzeit aus der Jackentasche geholt werden können, besteht die Versuchung des Dauerziehens. Das führt schnell zu einem Überkonsum. Hier hilft es, den Zigarettenvergleich zu ziehen: Wer alle fünf Tage eine Einweg-Vape verbraucht, „raucht“ umgerechnet täglich zehn Zigaretten. Das entspricht einem mittelstarken Raucher.

Wenn du nach dem Vapen Halsschmerzen, ein Kratzen im Rachen, Atembeschwerden oder Kopfschmerzen bemerkst, solltest du deinen Konsum kritisch hinterfragen.

Machen Vapes süchtig?

Das kann beim Vapen genauso passieren wie beim Kiffen oder Shisha-Rauchen. Viele Vaper berichten, dass schnell ein Gewöhnungseffekt eintritt und sie das körperliche Verlangen nach ein paar Vape Zügen regelmäßig spüren. Bei nikotinhaltigen Liquids kann eine Nikotinsucht entstehen. Hinzu kommt der psychische Faktor: Viele greifen automatisch zur Vape in der Tasche, ziehen unbewusst nebenbei oder fühlen sich ohne Vape in der ebenfalls vapenden Freundesgruppe nicht wohl.

Was ist das Problem mit Vapes?

Einmal schadet Vapen der Gesundheit: Es besteht die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemerkrankungen wie Asthma oder Bronchitis. Welche Langzeitfolgen wie zum Beispiel Krebserkrankungen möglich sind, ist noch nicht erforscht, weil die Produkte erst seit einigen Jahren im Markt sind. Das tiefe Inhalieren von Aromen und Nikotin sehen Mediziner höchst kritisch.

Das andere Problem ist, dass die Einweg-Vapes eben Einwegprodukte sind. Wenn sie verbraucht sind, landen sie häufig im normalen Restmüll oder auf der Straße. Der richtige Entsorgungsort wäre der Elektromüll. Auf diesem Weg könnten die enthaltenen Batterien zumindest theoretisch wiederverwertet und Müll reduziert werden.

Übrigens: Rauchen ist erst ab 18 erlaubt

2021 waren 14,5 Prozent aller Vaper zwischen 18 und 24 Jahre alt. Wie viele Minderjährige vapen, ist offiziell nicht bekannt und fällt unter den Begriff „Dunkelziffer“.

Was viele nicht wissen (oder vielleicht ignorieren): Laut §10 des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) dürfen Kinder oder Jugendliche in der Öffentlichkeit weder rauchen, noch dürfen Tabakwaren oder andere nikotinhaltige Produkte wie E-Zigaretten oder Shishas an sie abgegeben werden. Dies gilt auch für nikotinfreie E-Zigaretten oder Shishas.

Falls du zum Vapen Fragen hast, steht dir unser Team von Clarimedis gern zur Verfügung!