Illustration trauriges Mädchen

Etwa 12 von 100 Menschen wird im Laufe ihres Lebens eine Depression diagnostiziert. Doch wann wird aus einer verstimmten Phase eine medizinische Depression? Und wie fühlt die sich eigentlich an?


Depression vs. schlecht drauf sein

Das erste Unterscheidungsmerkmal zwischen Stimmungstief und Depression ist die Dauer der Symptome. Es ist ganz normal, zum Beispiel nach schlechten Nachrichten mies drauf zu sein. Auch läuft nicht immer alles rund oder wie man es sich wünscht. Das kann einen schon mal aus dem Gleichgewicht bringen. Doch wenn du selbst merkst, dass es sich nicht nur um eine vorübergehende Phase handelt, die Symptome vielleicht sogar zunehmen, solltest du handeln. Denn eine Depression kann dein Leben langfristig tief beeinflussen.


Symptome und Gefühle
Zu den Symptomen einer Depression zählen:

  • Antriebsmangel, andauernde Müdigkeit, Erschöpfung
  • niedergeschlagene Stimmung, ein Gefühl der Überlastung, Reizbarkeit oder Aggression
  • mangelndes Interesse, auch an Hobbys, die vorher Spaß gemacht haben
  • innere Unruhe, Bewegungsdrang oder auch starke Verlangsamung
  • Appetitlosigkeit oder übermäßiges Essen
  • ständige Kopf- und/oder Rückenschmerzen
  • Schlafstörungen
  • körperliche Beschwerden wie Schindel, Verdauungsprobleme oder Atemnot
  • geringes Selbstwertgefühl, dafür mehr Selbstkritik und/oder Schuldgefühle
  • Konzentrations- und Entscheidungsprobleme, vermehrtes Grübeln
  • übersteigerte oder vermehrte Angst(-zustände)
  • Gefühl der inneren Leere
  • tiefe Verzweiflung, bis hin zu Selbstverletzungen oder Selbstmordgedanken

Wenn vier oder mehr dieser Punkte dich über mehrere Wochen hinweg belasten, solltest du dir ärztlichen Rat holen. Das ist besonders wichtig, da Ärzt*innen auch körperliche Ursachen wie Hormonstörungen feststellen und richtig behandeln können.

Trauriger Junge

Wie wird eine Depression behandelt?

Wenn ein Arzt eine Depression diagnostiziert, erstellt er einen individuellen Behandlungsplan. Je nach Schwere der Erkrankung kann dieser eine psychotherapeutische und/oder medikamentöse Behandlung beinhalten. Antidepressiva regulieren die Kommunikation zwischen den Nervenzellen im Gehirn, die durch sogenannte Botenstoffe stattfindet. Auch können sie deren Abbau bremsen. Die Einnahme und auch das Absetzen beziehungsweise Ausschleichen von Antidepressiva sollten aber unbedingt unter strenger ärztlicher Aufsicht stattfinden. Oft dauert es eine Weile, bis das passende Medikament und die richtige Dosierung gefunden werden. Eine Psychotherapie kann vor allem dabei helfen, akute Probleme im Gespräch aufzuarbeiten und die Haltung zu ihnen zu ändern. Langfristig kann man durch den Aufbau positiver Denk- und Verhaltensstrukturen die Persönlichkeit stärken und Wiederholungen vorbeugen.

Wo du dir Hilfe holen kannst
Wenn du das Gefühl hast, dass deine Situation ernst und andauernd ist, kannst du dir an verschiedenen Stellen Hilfe holen. Dein Hausarzt kann dich dabei unterstützen. Wenn du dich zuerst anonym beraten lassen möchtest, kannst du dich zum Beispiel an das Info-Telefon Depression der Deutschen Depressionshilfe unter 0800 33 44 533 wenden.