Vorsicht, Zecken!

Sie lauern in vielen Wäldern und Parks: Zecken. Da die kleinen Tiere Krankheiten übertragen können, ist es wichtig zu wissen, wie man sich am besten gegen sie schützt.

Was sind Zecken?

Zecken sind winzig kleine bis erbsengroße Spinnentiere. Sie leben hauptsächlich im Gras, Gebüsch und Sträuchern und fallen nicht, wie häufig angenommen, von Bäumen.

Auch die Annahme, dass Zecken beißen, stimmt nicht – sie stechen. Zu ihren Opfern zählen häufig Tiere, aber auch Menschen. Durch ihre geringe Größe werden sie meist nicht sofort entdeckt. Die Zecke bleibt bis zu neun Tage an dem Lebewesen hängen, das sie gestochen hat. Dann fällt sie ab und sucht sich ein neues Opfer.

Welche Krankheiten werden von Zecken übertragen?

Durch den Zeckenstich können zahlreiche Krankheiten übertragen werden. Für den Menschen gefährlich sind Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).

Borreliose

Borreliose-Erreger findet man in ganz Deutschland. Etwa jede dritte bis zehnte Zecke ist damit infiziert. Doch nicht bei jedem Stich wird das Borreliose-Bakterium weitergegeben.

Wird der Borreliose-Erreger durch die Zecke übertragen und ein Mensch infiziert, erkennt man das an der sogenannten Wanderröte. Diese tritt zwischen drei Tagen und vier Wochen nach dem Zeckenstich auf. Die Rötung wandert allerdings nicht, sondern vergrößert sich kreisförmig um die Einstichstelle. Die rote Stelle ist meist scharf abgegrenzt und in der Mitte aufgehellt.

In seltenen Fällen werden Zeckenstiche nicht bemerkt. Dann kann es im weiteren Verlauf einer Borreliose u.a. zu wandernden Gelenk- und Muskelbeschwerden, in die Beine ausstrahlenden Rückenschmerzen, Herzrhythmusstörungen oder auch einer Gesichtslähmung kommen.

Borreliose kann man mit Antibiotika behandeln. Die Behandlungszeit beträgt meist 14 Tage, kann aber je nach ärztlicher Verordnung auch kürzer oder länger ausfallen. Auch ohne Behandlung verschwindet die Rötung auf der Haut zwar wieder, aber nach einigen Wochen oder Monaten können Nerven- und Gelenkentzündungen auftreten. Auch diese lassen sich behandeln. Doch es ist sinnvoll, so früh wie möglich einen Arzt aufzusuchen, um die Entstehung chronischer Beschwerden zu verhindern.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Bei FSME handelt es sich um eine Viruserkrankung, die grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen hervorrufen und bei einigen Patienten zu einer Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten führen kann. Wie bei der Borreliose gilt, dass nicht jeder Stich von einer Zecke mit FSME auch zu einer Ansteckung führt. Nur etwa zehn bis dreißig Prozent der gestochenen Menschen zeigen Symptome. Ganz selten, nämlich in ein bis zwei Fällen pro Jahr in Deutschland verläuft die Krankheit tödlich. Es gibt keine spezifische Therapie gegen FSME. Zur Behandlung werden die Symptome gelindert, um Langzeitschäden zu vermeiden.

Impfung gegen Zecken?

Gegen die Krankheit FSME gibt es einen Impfstoff, jedoch nicht gegen Borreliose. FSME wird hauptsächlich in Süddeutschland, nämlich in Bayern, Baden-Württemberg und Teilen Hessens, übertragen. Wer dort lebt oder eine Reise mit häufigem Aufenthalt in der Natur in diesen Regionen plant, kann sich von seinem Hausarzt impfen lassen. Gegen den Stich an sich, beziehungsweise Zecken im Allgemeinen, kann man sich jedoch nicht impfen lassen.

Schutz vor Zecken

Schutz vor Zecken

Wer im Park oder Wald unterwegs ist und Sträucher und Gräser nicht meiden will, kann sich durch geschlossene Kleidung, wie lange Hosen und Oberteile, feste Schuhe und über die Hose gezogene Strümpfe, schützen. Die Zecken haben es dann schwer, an die Haut zu gelangen und können nicht so schnell zustechen. Am besten trägt man helle Kleidung, denn darauf sind Zecken schneller zu erkennen.

Es gibt außerdem spezielle Insekten-, Milben- und Zeckenschutzmittel, die auf die Haut oder auf die Kleidung aufgetragen werden können und die Zecken für mehrere Stunden abwehren.

Nach dem Aufenthalt im Freien sollte man seinen Körper sorgfältig absuchen, vor allem unter den Armen, die Kniekehlen, den Leistenbereich, den Bauchnabel, den Haaransatz, den Hals und die Ohren.

Von einer Zecke gestochen: Was kann ich tun?

Wer von einer Zecke gestochen wurde, sollte sie so schnell wie möglich entfernen, um das Risiko einer Infektion zu senken. Besonders gut geht das mit einer sogenannten Zeckenkarte, die die Größe einer Scheckkarte hat. Die Zeckenkarte schiebt man an der Haut entlang, bis die Zecke in dem vorhandenen Schlitz steckt. Dann hebt man die Karte an und entfernt damit die Zecke. Wer die Zecke nicht selbst entfernen möchte, kann sie von einem Arzt entfernen lassen, aber falls möglich nicht so lange warten, bis sie selbst abfällt.

Außerdem sollte man unbedingt auf vermeintliche Hausmittel zur Zeckenentfernung verzichten. Wird die Zecke gequetscht oder mit Öl oder Creme erstickt, gerät sie nämlich in Panik und kann noch mehr infektiöse Stoffe absondern. Nach dem Entfernen sollte die Stelle mit einem Hautdesinfektionsmittel vorsichtig abgetupft werden und dann für die nächsten vier bis sechs Wochen beobachtet werden. Falls eine Veränderung der Haut oder sonstige Beschwerden auftreten, sollte man unbedingt zu Arzt gehen.