Kritik annehmen: Tipps für eine bessere Kritikfähigkeit

Kritik begegnet uns in den verschiedensten Lebensbereichen: In der Schule, im Job, aber auch im Privatleben bewerten uns andere Menschen nach ihren Maßstäben. Das kann unsere Handlungen, Angewohnheiten, unser Aussehen, oder einen bestimmten Arbeitsschritt betreffen. Häufig wird Kritik als etwas Negatives wahrgenommen. Doch sie ist sehr wichtig, um sich weiterentwickeln zu können. Das gilt vor allem für konstruktive Kritik. Darunter versteht man eine sachliche Kritik, die neben der Darstellung des Problems auch einen Lösungsansatz beinhaltet.

Konstruktive Kritik annehmen

Kritik kann schmerzhaft sein. Das gilt vor allem dann, wenn sie ungerechtfertigt ist. Doch auch konstruktive Kritik kann verletzend sein, wenn man nicht weiß, wie man mit ihr umgehen soll.

Kritik annehmen

Kritikfähigkeit ist ein wichtiger Soft Skill, also eine persönliche Eigenschaft, die man im Umgang mit sich und anderen Menschen benötigt. Diese Fähigkeit, Kritik anzunehmen, kann man erlernen.

  1. Höre deinem Kritiker zu

Wenn du Feedback bekommst, solltest du das zunächst als Chance wahrnehmen. Deshalb ist es sinnvoll, dir die Argumente des Kritikers zunächst einmal anzuhören und nicht ablehnend zu reagieren. Du solltest dich dabei weder entschuldigen noch rechtfertigen. Unterbreche den anderen nicht. Wenn er oder sie ausgeredet hat, kannst du auf die Kritik reagieren.

  1. Nimm es nicht persönlich

Beziehe die Kritik auf den Sachverhalt und nicht auf deine Person. Kritik nicht persönlich zu nehmen, funktioniert besser, wenn man ein gutes Selbstwertgefühl hat. Reflektiere dich dazu regelmäßig selbst und mache dir bewusst, wo deine Stärken und Schwächen liegen. Wie das funktioniert, erfährst du in den Tipps für mehr Selbstbewusstsein.

  1. Gib Missverständnissen keine Chance

Eventuell wird dir nicht sofort klar, warum du kritisiert wurdest, oder die Erklärungen des Kritikers ergeben für dich keinen Sinn. In diesem Fall solltest du unbedingt Fragen stellen oder um weitere Erklärungen bitten, um die Kritik besser zu verstehen. Erst wenn dir das gelingt, kannst du sie nutzen, um dich zu verbessern.

  1. Trau dich, deine Meinung zu sagen

An der Meinung des anderen interessiert zu sein und Kritik annehmen zu können, bedeutet nicht, dass man dem Kritiker zustimmen muss. Falls du die Kritik nicht nachvollziehen kannst, solltest du ehrlich aber dabei immer sachlich und freundlich sagen, dass du anderer Meinung bist. Dazu ist es gegebenenfalls hilfreich zu erläutern, was du dir bei bestimmten Handlungen gedacht hast. Es gibt nicht nur richtig und falsch, sondern auch verschiedene Perspektiven.

  1. Erarbeite Lösungen

Um aus Kritik zu lernen, solltest du verinnerlichen, was du in Zukunft verbessern kannst. Dazu ist es durchaus sinnvoll, den Kritiker mit in den Prozess einzubinden und gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten. Habe keine Angst, dich mit der Kritik auseinanderzusetzen. Wenn du dich mit den Argumenten beschäftigt hast, wird es dir in der Regel leichter fallen, damit umzugehen, als wenn du sie im Raum stehen lässt.

Konstruktive Kritik üben

Im Umgang mit Kritik ist es nicht nur wichtig zu wissen, wie man sie annimmt, sondern auch, wie man selbst konstruktive Kritik übt. So kannst du anderen hilfreiches Feedback zu ihrer Arbeit geben. Um Kritik konstruktiv zu formulieren, solltest du sachlich bleiben und dein Argument ohne Emotionen vorbringen. Auch Verallgemeinerungen und Floskeln sind wenig hilfreich. Statt zu sagen, dass der Kritisierte keine gute Arbeit macht, nenne ihm ganz konkret Aspekte, die er verbessern kann. Beziehe dich dabei immer auf den Sachverhalt, also die Situation, die Arbeit oder die Tätigkeit, um die es geht und nicht auf die Person, deren Arbeit du kritisierst. Dabei ist es wichtig, Verständnis für den anderen zu zeigen und hilfreich, in die Kritik auch positive Aspekte einfließen zu lassen. Wenn du zum Beispiel die Vortragsweise nach einer Präsentation kritisierst, der Inhalt aber sehr interessant war, solltest du das ebenfalls erwähnen.