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Auch an Schulen kann Mobbing auftreten – nicht immer heißt das aber, dass Betroffene von ihren Mitschülern gemobbt werden, sondern dass Mobbing auch durch Lehrer stattfinden kann. Von Mobbing sprechen Experten, wenn die Betroffenen mindestens einmal pro Woche über mindestens ein halbes Jahr beschimpft, beleidigt, schikaniert oder sogar körperlich attackiert werden.

Beispiele für Mobbing durch Lehrer können sein:

  • Bewusstes Bloßstellen eines Schülers vor der Klasse, etwa an der Tafel
  • Beleidigungen, die sich auf die Persönlichkeit oder die schulischen Leistungen beziehen
  • Verspotten des Schülers
  • Absichtliches Übersehen im Unterricht, z.B. durch wiederholtes Ignorieren von Wortmeldungen
  • Überzogene Bestrafungen, die eventuell härter ausfallen als bei Mitschülern
  • Anschreien des Schülers

Wer betroffen ist, muss sich das nicht gefallen lassen. Das könnt ihr tun:

1. Beleidigende Sprüche und unfaires Verhalten des Lehrers detailliert notieren.

2. Falls auch Mitschüler unter dem Lehrer leiden, sie dazu auffordern, sein Verhalten ebenfalls aufzuschreiben.

3. Zeugen für Mobbing durch Lehrer sind prima, also unbeteiligte Schüler, die sein Verhalten bestätigen können.

4. Den Lehrer in der Pause ansprechen und ihm ruhig sagen, wie verletzend sein Verhalten ist. Denn manch einem ist das tatsächlich nicht bewusst. Bei solchen Gesprächen sollte im Idealfall ein Mitschüler dabei sein. Anschließend sollte der Gesprächsverlauf gemeinsam mit dem Mitschüler in einem Protokoll festgehalten werden.

5. Wenn das nicht funktioniert, den Klassen- oder Vertrauenslehrer hinzuziehen und ihn um Unterstützung bitten.

6. Falls notwendig, im nächsten Schritt die Eltern um Hilfe bitten. Sie können erst mit dem Lehrer sprechen.

7. Es ändert sich nichts? Dann sollten sich die Eltern an die Schulleitung wenden. Falls Mitschüler ähnliche Probleme schildern, können eure Eltern gemeinsam mit den anderen Eltern eine Elternversammlung einberufen.

8. Falls das nicht ausreicht, können sich die Eltern an die Schulbehörde wenden und eine sogenannte Dienstaufsichtsbeschwerde einreichen. Dann wird das Verhalten des Lehrers offiziell untersucht.

Sehr selten kann es vorkommen, dass es nicht bei Beschimpfungen bleibt, sondern ein Lehrer handgreiflich wird. Dann ist es das Beste, wenn die Eltern einen Termin bei einem Anwalt machen. Betroffene können sich gemeinsam mit ihren Eltern außerdem bei verschiedenen Einrichtungen, wie der Beratungsstelle Mobbing in Schulen, informieren.