Beauty, young woman with headache

Kopfschmerzen sind bei Jugendlichen weit verbreitet. Was man gegen das lästige Schädelbrummen tun kann.

Dröhnt dir nach einem langen Schultag mit nervigen Lehrern und vielen Hausaufgaben auch manchmal der Schädel? Wachst du morgens mit einem dumpfen Druckgefühl auf der Stirn auf? Oder überfällt dich gelegentlich aus heiterem Himmel ein einseitiger Kopfschmerz, der von heftiger Übelkeit begleitet ist? Dann bist du damit nicht allein: Laut der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft leiden mehr als die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen hin und wieder an Spannungskopfschmerzen, neun Prozent an Migräne.

Spannungskopfschmerz oder Migräne?

Spannungskopfschmerz ist oft ein Zeichen dafür, dass du dich gestresst fühlst oder innerlich angespannt bist. Er fühlt sich dumpf und drückend an und kann von der Stirn bis zum Hinterkopf ziehen. Auch die Muskeln an Nacken oder Schultern können verspannt sein. Migräne tritt dagegen plötzlich und anfallsartig auf und macht sich durch starke, oft einseitige pulsierende Kopfschmerzen mit Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit bemerkbar.

Tipp: Treten die Beschwerden häufiger auf, solltest du zu Hausarzt oder Hausärztin gehen. Die klären zunächst, um welche Art Kopfschmerz es sich handelt, ob weitere Untersuchungen nötig sind und was man dagegen tun kann.

Soforthilfe

Sicher hast du schon mal eine Kopfschmerztablette mit Ibuprofen oder Paracetamol genommen. Als gelegentliche Soforthilfe-Maßnahme ist das auch völlig in Ordnung. Wer allerdings regelmäßig Schmerzmittel einnimmt, kann sich daran gewöhnen. Außerdem können Medikamente bei Dauergebrauch selbst Kopfschmerzen auslösen. Deshalb Kopfschmerzmittel nie länger als drei Tage hintereinander und an nicht mehr als zehn Tagen im Monat einnehmen.

Bei leichten bis mittelstarken Spannungskopfschmerzen solltest du versuchen, ganz ohne Tabletten auszukommen und stattdessen lieber an die frische Luft zu gehen.

Anders bei Migräne: In diesem Fall verschlimmert Bewegung die Beschwerden. Am besten ziehst du dich in ein ruhiges, abgedunkeltes Zimmer zurück und nimmst möglichst frühzeitig ein ausreichend hoch dosiertes Schmerzmittel ein. Wenn Ibuprofen nicht stark genug wirkt, verordnet der Arzt vermutlich spezielle Migräne-Medikamente, so genannte Triptane. Auch sie müssen bereits bei den ersten Anzeichen einer Migräneattacke eingenommen werden.

Tipp: Ein feuchtes Tuch oder Pfefferminzöl auf Stirn und Schläfen kühlen und lindern Spannungskopfschmerzen. Vorsicht: Das Öl nicht in die Augen bringen!

Ganz gechillt vorbeugen

Regelmäßig Sport zu treiben oder sich mit Freunden zu treffen, bekommt dem Kopf auf jeden Fall besser als wenn man die Freizeit nur mit Computerspielen verbringt. Versuch doch mal herauszufinden, was dich stresst und diese Auslöser wenn möglich zu reduzieren. Vielleicht verbringst du zuviel Zeit vor dem Bildschirm oder bist zu oft in sozialen Medien unterwegs? Wer nichts verpassen und ständig erreichbar sein will, setzt sich selbst unbewusst großem Stress aus. Also einfach mal weniger ins Handy schauen!

Zusätzlich helfen Entspannungsübungen wie die Progressive Muskelentspannung, bei der man einzelne Muskelgruppen abwechselnd an- und wieder entspannt. Bei der AOK Rheinland/Hamburg erfährst du, wo entsprechende Kurse angeboten werden.

Ein regelmäßiger Tagesablauf mit genügend Schlaf ist vor allem bei Migräne wichtig. Am besten immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen und ganz bewusst Ruhephasen in den Alltag einplanen.

Tipp: Viel trinken, am besten zwei Liter Wasser oder ungesüßten Tee am Tag.

Kopfweh-Apps auf Rezept

Zugegebenermaßen kann das Handy bei Kopfschmerzen auch von Nutzen sein: Inzwischen gibt es viele gute Kopfschmerz- und Migräne-Apps, die teilweise sogar vom Arzt verordnet und dann von der Krankenkasse bezahlt werden. Mit der „Migräne-App“ oder der App „M-Sense“ lassen sich zum Beispiel Auslöser, Stärke, Dauer und Häufigkeit der Kopfschmerzen dokumentieren. Das kann den Arzt oder die Ärztin bei der Therapie unterstützen. Außerdem gibt es viele nützliche Tipps zum Umgang mit den Beschwerden und man kann sich mit anderen Betroffenen austauschen. Denn oft hilft schon das Wissen, mit dem eigenen Problem nicht allein zu sein.

Tipp: Frag bei deinem Arzt oder deiner Ärztin oder der Krankenkasse nach, welche Apps am besten für dich geeignet sind.

Fazit: Kopfschmerzen müssen nicht sein

Oft lassen sich Kopfschmerzen gut behandeln. Wenn sie aber länger anhalten, ist Vorsicht geboten. Bei Fragen zum Thema helfen dir unsere Experten und Expertinnen von Clarimedis telefonisch weiter.

Hast du oft mit Kopfschmerzen zu kämpfen? Und was hilft dir dann besonders? Teile deine Tipps gerne mit unserer Community auf Instagram.