7 häufige Geschlechtskrankheiten iStock/mediaphotos

Ob Syphilis, Chlamydien oder Filzläuse – sexuell übertragbare Krankheiten sind laut dem Robert-Koch-Institut wieder auf dem Vormarsch. Wir geben dir einen Überblick über die häufigsten Geschlechtskrankheiten sowie sexuell übertragbaren Krankheiten, ihre Symptome, wie sie verbreitet werden und wie du dich davor schützen kannst.

Chlamydien

Was ist das? Chlamydien sind Bakterien, die Entzündungen der Schleimhäute verursachen können. Meistens sind Harnröhre, Enddarm und die Genitalien betroffen, doch auch Mund und Rachen können sich entzünden. Wird die Krankheit nicht entdeckt, kann sie schwerwiegende Folgen haben: Frauen können Unterleibsentzündungen bekommen, die sogar Unfruchtbarkeit zur Folge haben können.

Wie werden sie übertragen? Chlamydien werden über den Kontakt mit Schleimhäuten und Körperflüssigkeiten übertragen. Bei ungeschütztem Vaginal- und Analverkehr ist die Ansteckungswahrscheinlichkeit am höchsten. Durch Kondome wird die Wahrscheinlichkeit verringert, einen zu hundertprozentigen Schutz bieten sie jedoch nicht. Die Bakterien können auch über die Hände in die Augen gelangen und dort eine Infektion über die Bindehaut (die eine Schleimhaut der Augenhöhle ist) auslösen.

Was sind typische Symptome? Bei Mädchen treten unterschiedliche Beschwerden auf: Brennen beim Wasserlassen, Druck in der Blase, klebrig gelber oder eitriger Ausfluss. Gelegentlich können auch Blutungen auftreten. Auch Jungs verspüren beim Wasserlassen ein unangenehmes Brennen und sondern einen glasigen oder milchig-trüben Ausfluss ab.

Was kannst du tun? Wer die beschriebenen Symptome bei sich wiedererkennt, sollte dringend ärztlichen Rat einholen. Chlamydien werden mit einem Antibiotikum behandelt. Bei einer Nichtbehandlung breitet sich die Infektion auf die inneren Geschlechtsorgane aus. Das führt nicht nur zu starken Schmerzen, sondern im schlimmsten Fall auch zu Unfruchtbarkeit.

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Auch Chlamydien werden durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen.

 

Dysbiose: Bakterielle Vaginose und Pilzinfektion

Was ist das? Die bakterielle Vaginose teilt sich mit den Pilzinfektionen Platz Zwei der häufigsten Geschlechtskrankheiten. Beide Krankheiten werden durch ein Ungleichgewicht der Scheidenflora begünstigt. Für den pH-Wert des vaginalen Milieus sind Milchsäurebakterien (Laktobazillen) verantwortlich. Sind sie in zu geringer Anzahl vorhanden, können sich die Bakterien und Pilze ungehindert vermehren.

Wie wird es übertragen? Eine Pilzinfektion in Scheide und Genitalbereich oder bakterielle Vaginose kann auch ohne sexuellen Kontakt erfolgen. Ist der pH-Wert der Scheidenflora aus dem Gleichgewicht, können sogenannte Hefepilze die Pilzinfektion auslösen beziehungsweise Bakterien die bakterielle Vaginose. Hefepilze und Bakterien sind praktisch überall vorhanden und können sich durch äußere Einwirkungen wie zum Beispiel Stress, zu enge oder luftundurchlässige Kleidung oder das Nutzen öffentlicher Toiletten stark vermehren und Reizungen im Genitalbereich und in der Scheide hervorrufen. Beide Infektionen können auch beim Sex übertragen werden. Dich selbst beziehungsweise deinen Partner kannst du schützen, indem ihr beim Geschlechtsverkehr immer ein Kondom benutzt.

Was sind typische Symptome? Bei Jungs, die an einer Pilzinfektion leiden, rötet sich die Eichel und es bilden sich meist kleine Punkte. Auch Juckreiz und Brennen beim Wasserlassen sind typische Symptome. Bei Mädchen treten Rötungen, Schwellungen sowie ein starker Juckreiz in der Scheide auf. Weißer Ausfluss kommt ebenso vor wie schmerzhaftes Brennen beim Wasserlassen. Verspürst du ein starkes Jucken im Intimbereich oder hast du bräunlichen, unangenehm riechenden Ausfluss, solltest du dich an deinen Arzt wenden.

Was kannst du tun? Die Infektion kann und sollte von einem Arzt mithilfe einer Salbe, Tabletten oder Scheidenzäpfchen bei Mädchen behandelt werden. Bei regelmäßiger Behandlung ist die Pilzinfektion nach ein bis zwei Wochen ausgeheilt. Auch deine Freundin oder dein Freund sollte sich sofort von einem Arzt untersuchen lassen. Eine Pilzinfektion hat keine langfristigen oder schwerwiegenden Folgen für deine Gesundheit. Sie ist jedoch extrem unangenehm und kann immer wieder auftreten. Einige Tipps für Intim-Hygiene können dich vor einem Ausbruch schützen.

 

HPV und Feigwarzen

Was ist das? Feigwarzen (Kondylome) sind unterschiedlich große Warzen am Penis, an der Scheide oder am After. Die Erreger sind sogenannte humane Papillomviren (HPV). Nach der Infektion können Wochen, Monate oder sogar Jahre vergehen, bis sich die Krankheit in Form von Hautwucherungen und Entzündungen äußert.

Wie wird es übertragen? Beim ungeschützten Sex gelangen die Viren in den Intimbereich. Durch Oralverkehr können sich die Viren darüber hinaus auch in deinem Mund ausbreiten. Kondome vermindern das Ansteckungsrisiko.

Was sind typische Symptome? Sehr unterschiedlich aussehende, in der Regel schmerzlose Warzen im Intimbereich, die einzeln oder gehäuft auftreten können, sind das typische Symptom einer HPV-Infektion.

Was kannst du tun? Feigwarzen werden entweder medikamentös behandelt oder bei einem harmlosen kleinen Eingriff chirurgisch entfernt. Die Viren können zu Gebärmutterhalskrebs und anderen Krebsformen der Geschlechtsorgane führen. Deshalb ist es auch hier ratsam, sich so schnell wie möglich von einem Arzt behandeln zu lassen.

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Auch Feigwarzen kann LIEBESLEBEN leicht erklären.

 

Herpes Genitalis

Was ist das? Herpes Genitalis wird durch Herpes-simplex-Viren übertragen. Das Fatale an ihm: Wer ihn einmal hat, behält ihn sein Leben lang. Einen akuten Ausbruch erkennt man an kleinen, schmerzenden Bläschen an Scheide, Gebärmutterhals, Penis, After oder Darm.

Wie wird es übertragen? Herpes-Viren übertragen sich durch Schmierinfektionen. Auch wer keine Symptome eines akuten Ausbruchs zeigt, kann eine sogenannte „latente Infektion“ haben und somit ansteckend sein. Bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr wird der Virus übertragen. Kondome vermindern zwar die Ansteckungsgefahr, bieten aber keinen vollständigen Schutz. Auch Lippenherpes kann zu Herpes Genitalis werden (und umgekehrt). Beim Oral- und Analverkehr ist also die gleiche Vorsicht geboten.

Was sind typische Symptome? Bei Mädchen kommt es wenige Tage nach der Ansteckung im Scheidenbereich zu Rötungen und Schwellungen. Bei Mädchen und Jungen bilden sich außerdem gleichermaßen kleine Bläschen, die brennen, jucken und schmerzen. Diese Bläschen öffnen sich und es bilden sich kleine Geschwüre. Manchmal, insbesondere bei einer erstmaligen Infektion, kann zusätzlich Fieber auftreten.

Was kannst du tun? Auch bei dieser Krankheit sind der Gang zum Arzt und die medikamentöse Behandlung unerlässlich. Dein Sexpartner sollte sich sofort untersuchen lassen, um festzustellen, ob er sich angesteckt hat oder sogar selbst Überträger der Herpes-Viren ist. Bei Mädchen kann Herpes Genitalis zu Gebärmutterhalskrebs führen, da es die Haut dort verändert. Durch Medikamente werden die Symptome gelindert, die Krankheit als solche aber nicht vollständig ausgeheilt. Das heißt im Klartext: Die Krankheit tritt immer wieder auf. Und: Ist das Immunsystem geschwächt, besteht die zusätzliche Gefahr, dass das Virus den Körper ungehindert angreift und unter Umständen gefährliche Hirn- und Nervenentzündungen verursacht.

 

Tripper (Gonorrhoe)

Was ist das? Tripper kommt vom niederdeutschen Ausdruck „trippen“ und bedeutet „tropfen“. Die Bezeichnung beschreibt damit ein typisches Symptom dieser Geschlechtskrankheit: eitriger Ausfluss bei Mädchen oder aus der Harnröhre bei Jungs. Wer sich mit Tripper infiziert hat, muss dies dem Gesundheitsamt melden – Tripper ist meldepflichtig!

Wie wird es übertragen? Tripper wird durch ungeschützten Geschlechtsverkehr oder Oralsex übertragen, wenn die Schleimhäute mit Gonorrhoe-Erregern in Kontakt kommen.

Was sind typische Symptome? Mädchen leiden unter langanhaltenden Schmerzen im Unterleib und oft auch unter grün-gelblichem Ausfluss. Außerdem spüren die meisten ein unangenehmes Brennen beim Wasserlassen. Bei Jungen sind die Symptome sehr ähnlich: Eitriger Ausfluss und Brennen beim Wasserlassen sind auch hier typische Anzeichen.

Achtung: Bei ungeschütztem Oralverkehr können die Bakterien in deinen Mundraum geraten. Symptome können deshalb auch in Form von Halsschmerzen auftreten und machen die Diagnose anfangs schwierig.

Was kannst du tun? Am besten so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen und die Krankheit unbedingt behandeln lassen. Wichtig: Auch dein Sexualpartner sollte sich unbedingt mitbehandeln lassen. Zu spät oder nicht behandelte Infektionen können bei beiden Geschlechtern zu Unfruchtbarkeit führen. Durch die Verwendung von Kondomen beim Sex reduzierst du die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit Tripper.

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Der YouTube-Channel LIEBESLEBEN der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) erklärt Tripper und einige andere STD besonders anschaulich.

 

HIV und AIDS

Was ist das? Die Abkürzung HIV steht für Humanes Immundeffizienz-Virus. AIDS steht für Acquired Immunedeficiency Syndrom (auf deutsch: erworbenes Immundeffizienz-Syndrom). Das bedeutet, dass man sich mit HIV infiziert und die Folge dieser Infektion AIDS sein kann. Nach der Infizierung beginnt die Latenzphase, also die Zeit, die zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit vergeht. Bei HIV sind das durchschnittlich 10 Jahre. In dieser Zeit vermehren sich die Viren oft unbemerkt im Körper. Sie dringen in gesunde Zellen ein und verändern sie. Das Immunsystem ist dadurch nicht mehr in der Lage, Krankheiten abzuwehren. Eine Erkältung, die ein gesunder Mensch nach ein paar Tagen überwunden hat, kann für einen HIV-Infizierten lebensbedrohlich werden. Wer sich mit HIV ansteckt, muss dank der modernen Medizin aber nicht mehr an AIDS erkranken. Eine Infektion muss dem Gesundheitsamt anonym gemeldet werden.

Wie wird es übertragen? Die HI-Viren befinden sich in Blut, Vaginalsekret, Sperma, Penisschleimhaut und Darmschleimhaut. Anstecken kann man sich bei Geschlechts-, Oral- und Analverkehr sowie wenn Blut eines Infizierten in eine offene Wunde gelangt oder beim Drogenmissbrauch Spritzen geteilt werden. Kondome reduzieren die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung erheblich. Eine Ansteckung beim Küssen oder Kuscheln ist nicht möglich.

Was sind typische Symptome? Drei bis sechs Wochen nach der Infektion treten oft grippeähnliche Symptome auf: Kopfschmerzen, Schnupfen, Fieber, trockener Husten, Gliederschmerzen und ein starkes Schwächegefühl. Auch Ausschlag und Verdauungsstörungen sind nicht unüblich. Oft werden diese Anzeichen aber nicht ernst- oder wahrgenommen. Auch wenn der Infizierte noch keine Symptome zeigt, kann er bereits andere anstecken.

Was kannst du tun? Wenn du vermutest, dich angesteckt zu haben oder zu einer Risiko-Gruppe gehörst, solltest du dich (jährlich) auf HIV testen lassen. Das geht bei deinem Arzt, beim Gesundheitsamt, bei der Deutschen Aidshilfe oder auch mit einem Selbsttest zuhause. HIV ist heute kein Todesurteil mehr. Wenn die Infektion rechtzeitig erkannt wird, kann sie sogar soweit behandelt werden, dass die Viren im Blut kaum noch nachweisbar sind. Der Erkrankte kann dann niemanden mehr anstecken und auch eine gefahrlose Familienplanung ist möglich.

 

Syphilis

Was ist das? Syphilis (harter Schanker) ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die du dir bei jeder Art von Sex ohne Kondom holen kannst. Typisches Anzeichen: kleine Knötchen im Intimbereich. Ganz wichtig: Auch eine Infektion mit Syphilis muss dem Gesundheitsamt gemeldet werden, um eine Weiterverbreitung einzuschränken. Die Meldung kann anonym erfolgen.

Wie wird es übertragen? Syphilis wird durch Bakterien verursacht. Du kannst dich anstecken, wenn du über eine offene Wunde oder deine Schleimhäute mit Syphilis-Bakterien in Kontakt kommst. Eine Übertragung ist an jeder Körperstelle möglich. Am häufigsten ist die Übertragung bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Kondome vermindern die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung, können sie aber nicht ausschließen.

Was sind typische Symptome? Die ersten Symptome treten erst rund drei Wochen nach der Infektion auf. An der Eintrittsstelle der Bakterien in den Körper – meist im Intimbereich – entsteht eine schmerzlose harte Beule. Später können weitere Symptome wie Hautausschlag und geschwollene Lymphknoten hinzukommen.

Was kannst du tun? Bemerkst du typische Symptome, solltest du dich dringend in ärztliche Behandlung begeben. Syphilis wird mit einem Antibiotikum behandelt. Wichtig: Solange die Behandlung nicht abgeschlossen ist, kannst du deinen Partner weiterhin anstecken. In dieser Zeit sollte man also unbedingt auf ungeschützten Sex verzichten. Um auf Nummer sicher zu gehen, ist es ratsam, dass sich auch der Partner vom Arzt untersuchen lässt, um eine Ansteckung auszuschließen. Wird die Krankheit nicht behandelt, verschwinden die Symptome nach etwa acht Wochen wieder. Das bedeutet jedoch nicht, dass damit auch die Krankheit von alleine verschwindet. Die Bakterien befinden sich noch immer im Körper und können langfristig zu schweren Organschäden im Gehirn, am Herzen oder den Blutgefäßen führen.

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„Philis Syphilis“ erklärt Syphilis auf dem LIEBESLEBEN-Channel.

 

Trichomonaden

Was ist das? Trichomonas vaginalis sind Parasiten. Die einzelligen Lebewesen, auch Geißeltierchen genannt, können sowohl Männer als auch Frauen befallen. In Scheide, Harnröhre und im Analbereich fühlen sie sich besonders wohl. Vor allem bei Männern verläuft die Infektion oft mit geringen oder gar keinen Symptomen. Dadurch wird sie oft erst spät erkannt und verbreitet sich unbemerkt.

Wie wird es übertragen? Trichomonaden verbreiten sich über Schleimhautkontakt beim Geschlechtsverkehr. Schmierinfektionen über Handtücher, Saunabänke oder Küssen sind eher unwahrscheinlich.

Was sind typische Symptome? Typische Symptome einer Trichomonaden-Infektion sind Schmerzen beim Wasserlassen, Juckreiz und grünlicher, manchmal schaumiger Scheidenausfluss, der häufig nach Fisch riecht. Auch Schmerzen beim Sex sind nicht selten. Bei Männern verläuft die Infektion häufig ohne Symptome, doch auch bei ihnen treten Juckreiz, Ausfluss aus dem Penis oder Analbereich, Entzündungen von Eichel oder Vorhaut und Schmerzen beim Wasserlassen auf. Bleiben die Trichomonaden unentdeckt, können sie zu einer Entzündung der Eileiter oder der Prostata führen.

Was kannst du tun? Wenn du Symptome hast, die auf eine Infektion hindeuten, solltest du schnell deinen Frauenarzt oder Urologen aufsuchen. Er wird einen Abstrich aus Scheide oder Harnröhre nehmen und unter dem Mikroskop untersuchen und/oder deinen Urin testen. Eine Infektion mit Trichomonaden lässt sich leicht mit Antibiotika in Zäpfchen- oder Tablettenform bekämpfen.

 

Parasiten: Filzläuse und Krätze

Was ist das? Filzläuse sind kleine Parasiten, die sich in der Schambehaarung festbeißen. Sie verursachen starken Juckreiz und kleine blaue Flecken. Krätze entsteht durch Milben, die sich in den oberen Hautschichten ansiedeln.

Wie wird es übertragen?  Kommt dein Intimbereich mit der Schambehaarung einer infizierten Person in Berührung, ist das Risiko einer Ansteckung sehr hoch. Auch über Kleidung, Betten oder Handtücher kannst du dir Filzläuse einfangen. Krätzemilben werden durch längeren Hautkontakt von mehr als fünf Minuten übertragen, wie man ihn beim Kuscheln oder Sex hat. Händeschütteln oder eine kurze Umarmung reichen zum Beispiel nicht.

Was sind typische Symptome? Filzläuse und ihre Eier sind bereits mit bloßem Auge zu erkennen und rund drei bis sechs Wochen nach einer Infektion nachweisbar. Die Bisse der Filzläuse verursachen ein starkes Jucken, vor allem im Bereich der Schambehaarung. Außerdem treten bläulich-graue Flecken als für die Krankheit typisches Symptom auf der Haut auf. Krätze erkennt man an Bläschen und Pusteln, die starken Juckreiz auslösen, und im Verlauf der Krankheit oft zu Krusten werden. Außerdem bilden sich sogenannte „Milbengänge“: Tunnel, die Milben unter der Haut graben. Sie scheinen meist rot-bräunlich durch die Haut, müssen aber nicht unbedingt sichtbar sein.

Was kannst du tun? Auch hier solltest du dich von einem Arzt untersuchen lassen. Dein Arzt verschreibt dir Lotionen und/oder Tabletten, die Läuse beziehungsweise Milben abtöten. Auch dein Partner sollte sich vom Arzt durchchecken lassen, um auszuschließen, dass er sich bei dir angesteckt hat. Und: Solange die Behandlung nicht abgeschlossen ist, kann sich dein Partner jederzeit anstecken.

Achtung: Filzläuse setzen sich gerne in Kleidungsstücken fest! Falls du einen Verdacht auf Filzläuse hast, hilft nur, alle Klamotten gründlich zu reinigen. Ein Schutz ist letztlich jedoch nur schwer möglich, da Filzläuse schon bei engem Körperkontakt übertragen werden.

 

Hepatitis

Was ist das? Hepatitis ist eine Leberentzündung. Die häufigsten Formen werden Hepatitis A, B, C, D und E genannt. Darüber hinaus gibt es auch die alkoholische Hepatitis – sie entsteht durch häufigen Alkoholkonsum. Die anderen Formen entstehen durch Viren und Bakterien – und sind daher ansteckend. Eine Hepatitis kann, abhängig vom übertragenden Virus, chronisch werden und schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.

Wie wird es übertragen? Die Hepatitis-Formen A und E werden durch verunreinigtes Trinkwasser oder Nahrung übertragen. Hepatitis A kann jedoch auch durch Kontakt- und Schmierinfektionen weiterverbreitet werden. Die Formen B, C und D übertragen sich durch Körperflüssigkeiten, also auch Sperma, Vaginalsekret und Blut. Unter Umständen können sogar Speichel, Muttermilch und Tränenflüssigkeit infektiöse Viren enthalten. Der Großteil der Neuinfektionen entsteht durch ungeschützten Geschlechtsverkehr und intravenösen Drogenkonsum.

Was sind typische Symptome? Typische Symptome einer Hepatitis sind Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Schmerzen im Oberbauch wie auch Gelenk- und Muskelschmerzen. Oft empfindet der Betroffene auch eine Veränderung des Geruchs- oder Geschmacksinns sowie häufige Müdigkeit.

Was kannst du tun? Gegen Hepatitis B und C kannst du dich impfen lassen, solange du dich noch nicht angesteckt hast. Deswegen solltest du auch unbedingt deiner Familie oder deinen Mitbewohnern sowie deinem Sexualpartner Bescheid geben, falls du dich angesteckt hast, damit sie durch eine Impfung einer Ansteckung vorbeugen können. Wenn du Symptome einer Hepatitis verspürst, hilft nur ein Besuch beim Arzt. Die Behandlung hängt von der diagnostizierten Hepatitis-Form ab. Meist bekommst du Medikamente und Bettruhe verordnet. Auf Alkohol, Drogen und leberschädigende Medikamente solltest du unbedingt verzichten!

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