Nahaufnahme: Ein junges Paar hält Händchen.

Nie sprudeln die Hormone so schön wie im Sommer! Vor allem dann, wenn man ihn in einem fernen Land verbringt. Alles ist neu, alles ist aufregend – und auch die Liebe fühlt sich nach etwas ganz Besonderem an. So ist es auch den fünf Mutigen ergangen, die ihre Summer-Lovestory mit uns geteilt haben. Spoiler: Manchmal klappt’s, oft aber eher nicht so. Und trotzdem will sie keiner missen!

Svens allererste Sommerliebe: Marta aus Polen

„Ich war 17 Jahre alt und hab mit meiner Familie Urlaub in dem Dorf in Polen, aus dem meine Mutter stammt, gemacht. Was ich erwartet hab: Einöde und Langeweile. Und so war es dann auch. Am Anfang. Eines Abends klaute ich sogar aus Frust ein Kayak und fuhr ganz alleine auf den See – in der Dunkelheit, zwei Flaschen Bier im Gepäck. Plötzlich sah ich bunte Lichter inmitten des Sees. Ich paddelte näher heran und hörte dann auch Stimmen, es klang nach Party. Als ich auf Grund setzte, stellte ich fest, dass es doch eine Dorfjugend gab. Und die floh wohl vor der Langeweile nachts auf die kleine Insel. Dort sah ich sie: Marta. Ich war wirklich in der ersten Sekunde verknallt und alles ging recht schnell. Sie war nicht nur meine erste Sommerliebe, sie war meine allererste Liebe überhaupt. Oder jedenfalls war ich vorher noch nie verliebt. Auf der Heimfahrt, wohlbemerkt zehn Stunden von Polen nach Deutschland, habe ich ununterbrochen geheult. Das ist jetzt vier Jahre her, ich habe sie nie wieder gesehen. Aber wir liken hin und wieder unsere Instagram-Bilder.“

Sven, 21, grinst auch vier Jahre später noch wie ein Honigkuchenpferd, wenn er an Marta denkt.

Ein junges Paar mit Cocktails. Beide strecken die Zunge raus.

Laura verliebte sich unsterblich in Sardinien – und in Guilio

„Seit ich 13 bin, mache ich jedes Jahr mit meinen Eltern Urlaub auf Sardinien. Ich liebe diese unglaublich schöne Insel. Weil ich so oft dort war, kenne ich auch den einen oder anderen Local und muss zum Glück nicht immer mit meinen Eltern abhängen. Einmal fuhr ich mit einer Freundin zum Hafen. Wir stiegen aus ihrem Auto aus und bemerkten einen Typen, der ganz seltsam in eine Parklücke fuhr. Er öffnete schließlich seine Tür, sah mich an, wollte aussteigen, doch sein Auto rollte weiter. Es sah super seltsam aus und wir alle mussten lachen. Ein bisschen tat er mir auch leid, doch zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert. So lernte ich Guilio kennen. Später gestand er mir, dass er in diesem Moment unglaublich nervös war – wegen mir – und sein Auto kaum mehr bedienen konnte. Es war ihm so unfassbar peinlich. Er arbeitete in einem kleinen Geschäft in der Stadt, aus dem ich jetzt natürlich „ganz unauffällig“ täglich etwas brauchte. Er sah mich zwar jedes Mal an, aber wir sprachen erst miteinander, nachdem ich den ersten Schritt machte. Und ich stellte mich dabei fast so dämlich an wie er. Ich wollte ganz selbstbewusst auf ihn zulaufen, stolperte dann über meine eigenen Füße, doch Guilio half mir auf. Ja, echt filmreif. Na ja, was soll ich sagen. Seitdem verbringen wir die Ferien jedes Jahr gemeinsam und ich hoffe, dass das noch lange so bleibt. Guilio ist viel mehr für mich als eine Sommerliebe. Wir sehen uns schließlich auch im Frühling und Herbst.“

Laura ist 18 Jahre alt und wohnt in Düsseldorf. Wenn sie sich nicht gerade auf Sardinien den Kopf verdrehen lässt – Winter ausgenommen.

Jasmin liebt den DJ (nicht mehr)

Direkt nach dem Abi, ich hatte keine Ahnung, was ich mit dem Leben anfangen soll. Um ein bisschen nachzudenken – oder eher, um mich vom Nachdenken abzuhalten – entschied ich mich, Promoter für einen Club zu werden. In Lloret de Mar! Es war unfassbar. Eine surreale Zeit zwischen Party, Strand und noch mehr Party. Wir promoteten tagsüber am Strand und abends auf der Partymeile, bis dann gegen 23 Uhr Feierabend war. Danach gingen wir natürlich selbst noch in den Club. Und der war Matteos Reich. Er sorgte jede Nacht für Stimmung, bevor die internationalen Acts starteten. Wir hatten also quasi zeitgleich Feierabend. Muss ich mehr erzählen? Es war aufregend. An die durchgemachten Nächte, weil wir uns endlos unterhalten konnten, die Sonnenaufgänge am Strand… werde ich mich immer erinnern. Für ihn war Lloret schon Heimat geworden, seit sechs Jahren verbrachte er seinen ganzen Sommer dort. Für mich war der Spaß nach vier Wochen vorbei. Vor meiner Abfahrt lagen wir einander weinend in den Armen. Noch nie hatte ich einen Mann so flennen sehen. Eine Woche später sah ich ihn knutschend auf Instagram – die nächste Promoterin hatte angebissen! Ich war so enttäuscht, aber heute bin ich schlauer. Er schrieb mir dann nochmal, aber ich blockte ihn. Trotzdem kann ich jedem dazu raten, sich nach dem Abi eine Auszeit zu gönnen.

Jasmin ist 20 Jahre alt und wohnt in Hamburg. Ihren Urlaubsflirt würde sie heute von der Bettkante stoßen.

Ein junges Paar rutscht eine Wasserrutsche herunter. Ihre Hände liegen auf seinen Schultern. Beide haben Spaß.

Mo und seine Lebensretterin

„Ich kann nicht schwimmen. Also mittlerweile schon ein bisschen, aber … Nein, eigentlich nicht. Das ist mir, wie du dir vorstellen kannst, ziemlich peinlich. Deshalb versuche ich es, so gut es geht zu überspielen. Manchmal ist das eine dumme Idee, manchmal trifft man dabei … Shayana. Aber zur Story: Meine erste Langstreckenreise, ich ganz allein, es ging nach Botswana. Danach plante ich einen Roadtrip über mehrere Wochen Richtung Kapstadt. Für die ersten drei Tage haben meine Eltern mir ein Hotel gesponsert. Nichts Luxuriöses, aber es gab einen großen Pool und ganz gutes Frühstück. In der Nacht im Flugzeug hatte ich kein Auge zugemacht. Nach der Ankunft aß ich kurz was im Hotel und beschloss dann, mich faul auf eine Luftmatratze im Pool zu legen. Das Wasser ging nicht weit über die Hüfte, alles cool also. Naja, natürlich nickte ich ein. Als ich wieder wach wurde, wollte ich von der Matratze runter. Eine schlechte Entscheidung. Vermutlich durch den Wind wurde sie zum anderen Ende des Pools getrieben. Und dieser Teil war tiefer, viel tiefer, was ich natürlich nicht bedacht hatte. Mann, musste ich bescheuert ausgesehen haben. Kugelte von der Luftmatratze, nur um mich dann mit den Armen daran festzuklammern, strampelte mit den Beinen und schrie „Hilfeeee! Heeeelp!“. Uff. Shayana sprang ins Wasser, beruhigte mich und schleppte mich keine zwei Meter weiter – in dem Bereich konnte ich wieder stehen. Mit ein paar Tränen im Auge und gleichzeitig mit dem bescheuertsten Lachen im Gesicht bedankte ich mich bei ihr für ihren mutigen Einsatz: „You are wonderful“, stammelte ich. Geht’s noch peinlicher? Trotzdem ging sie am Abend mit mir essen. Danach verbrachten wir die unglaublichsten Wochen miteinander. Shayana begleitete mich auf den Roadtrip, was einfach atemberaubend war. Wir lernten so viele Menschen kennen, wir besuchten die schönsten Orte und verliebten uns letztendlich. Sie brachte mir sogar ein kleines bisschen das Schwimmen bei. Wer hätte es gedacht? Ich glaube, das war bisher die beste Zeit meines Lebens und ein Teil von mir sehnt sich immer noch sehr nach ihr. Wir versuchten es mit einer Fernbeziehung. Vergeblich. Ich bereiste den Rest der Welt, während Shayana weiter als Poolaufsicht jobbte. Uns trennten einfach zu viele Kilometer. Drei Jahre ist das jetzt her. Wenn ich so darüber nachdenke, würde ich am liebsten gleich einen Flug zu ihr buchen.“

Mo ist 22 Jahre alt. Was meinst du, sollte er zurück zu Shayana fliegen?

Malcolm verschenkte sein Herz an Luca

„Vorletztes Jahr habe ich mich nicht in eine Urlaubsbekanntschaft verliebt, sondern in einen Backpacker. Ich lernte ihn in einer Bar durch einen gemeinsamen Bekannten kennen. Er, Luca, wollte sechs Monate bleiben, doch wir lernten uns erst kurz vor Ende seines fünften kennen. ‚Verdammt!‘, dachte ich damals ¬– weil er so hübsch war. Doch nach dem Kennenlernen sahen wir uns fast jeden Tag. Ich zeigte ihm meine Heimat Québec. Wir haben so viel gelacht… und auch Pläne gemacht. Ich wollte ihn in Spanien besuchen. Gemeinsam schauten wir sogar schon nach Flügen. Dann kam der Tag seiner Abreise. Ich brachte ihn zum Flughafen, zum Abschied küssten wir uns. Luca hatte Tränen in den Augen. Aber die schienen dann schnell vergessen. Vielleicht hat ihn die Realität zuhause wieder eingeholt, wer weiß, vielleicht hatte er auch einen Freund oder eine Freundin. Er reagierte auf keine meiner Nachrichten. Irgendwann bekam ich doch noch eine Antwort: ‚No‘, auf die Frage, ob ich ihn noch besuchen kommen könnte. Ein einziges Wort, nur zwei Buchstaben, war ich ihm wert. Tja, das war wohl nichts. Aber es war auch gut so. Keine zwei Monate später lernte ich meinen neuen Freund kennen, dem ich letzte Woche einen Antrag gemacht habe.“

Malcolm ist 24 Jahre alt und wohnt in Québec, Kanada. Beim Erzählen hat er aber die Tränen in den Augen.

Deine Geschichte ist genauso gut oder sogar besser? Schick sie uns via Nachricht bei Instagram oder maile sie an info@vigozone.de. Wir würden nichts lieber tun, als deine Story mit den Lesern zu teilen! Und schreib uns unbedingt, wenn du auch denkst, dass Mo zurück nach Botswana fliegen sollte.