Die nächste Klausur steht bevor und du bist total nervös? Das muss nicht unbedingt negativ sein. Nervosität kann sogar die Konzentration steigern. Anders ist das, wenn man unter Prüfungsangst leidet. Diese Angst wirkt blockierend und kann sogar physisch krank machen. Prüfungsangst sollte man daher nicht einfach hinnehmen. Um die Angst in den Griff zu bekommen, ist es wichtig zu wissen, was dahintersteckt.

Anzeichen von Prüfungsangst

Prüfungsangst äußert sich psychisch in starken negativen Gedanken und Versagensängsten. Betroffene werden teilweise so stark durch die Angst vor Prüfungen blockiert, dass sie glauben, sie könnten die Aufgaben nicht bewältigen, auch wenn sie sehr viel dafür gelernt haben. Doch diese Angst kann nicht nur psychische, sondern auch körperliche Auswirkungen haben. Wer unter Prüfungsangst leidet, kann zum Beispiel von Herzrasen, Schwindel, Übelkeit, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Nervosität, Aggression, Schweißausbrüchen und Schlafstörungen betroffen sein. Mehr über krankhafte Ängste und wie du sie erkennst, erfährst du hier.

Gründe für Prüfungsangst

Es gibt verschiedene Faktoren, die einen Einfluss auf die Entstehung der Prüfungsangst haben. Diese können auch aufeinander aufbauen. Dazu zählen eine schlechte Vorbereitung, Selbstzweifel, unrealistische Erwartungen beziehungsweise Perfektionismus und Versagensängste. Betroffene malen sich häufig Schreckensszenarien darüber aus, was passiert, wenn sie nicht bestehen oder ein bestimmtes Ergebnis nicht erreichen und welche negativen Folgen dies haben könnte. Auch durch Druck von außen kann Prüfungsangst entstehen beziehungsweise verstärkt werden. Dieser Druck kann durch die Erwartungen anderer Personen, zum Beispiel der Eltern, verursacht werden, aber auch durch Formalitäten wie Regelstudienzeiten oder Maximalversuche für Klausuren und Abschlussarbeiten. Außerdem kann die Prüfungsangst durch schlechte Erfahrungen in ähnlichen Situationen verstärkt werden.

Prüfungsangst überwinden

Um die Prüfungsangst zu überwinden, sollte man sich zunächst gut auf die Prüfung vorbereiten.  Dazu zählt neben der vollständigen inhaltlichen Vorbereitung auch rechtzeitig zu beginnen. Denn Prokrastination, also das Aufschieben von Aufgaben, kann schnell zu zusätzlichem Stress führen.

Viele Menschen mit Prüfungsangst neigen dazu, pausenlos zu lernen, weil sie das Gefühl haben, den Anforderungen nicht gerecht zu werden. Doch um leistungsfähig und gesund zu bleiben, sind auch regelmäßige Pausen nötig. Ein Ausgleich zum Prüfungsstress kann zum Beispiel ein entspannter Nachmittag mit Freunden, Sport oder ein anderes Hobby sein.

Von Aufputsch- oder Beruhigungsmitteln sollte man bei Prüfungsangst unbedingt die Finger lassen, wenn diese nicht mit einem Arzt besprochen wurden. Sie verursachen häufig Nebenwirkungen, die die Leistungsfähigkeit mindern, statt sie zu steigern, und können in manchen Fällen sogar ernsthafte Konsequenzen für die Gesundheit nach sich ziehen.

Es ist wichtig, Selbstvertrauen aufzubauen, um Prüfungsangst zu überwinden. Wenn sie ihre Stärken und Schwächen realistisch einschätzen können, fällt es Menschen in der Regel leichter, sich auf ihre Handlungen, in diesem Fall die Vorbereitung auf die Prüfung, zu verlassen.

Wenn man es nicht schafft, seine Angst zu überwinden, ist das kein Zeichen von Schwäche. Prüfungsangst ist bei manchen Personen stärker ausgeprägt als bei anderen. Häufig gibt es Beratungsstellen an Schulen, Universitäten oder im Ausbildungsbetrieb, an die man sich im ersten Schritt mit seinen Sorgen wenden kann. Wer hier nicht den passenden Ansprechpartner findet, kann mit einem Psychologen Strategien für den richtigen Umgang mit Prüfungsangst entwickeln.