BFF oder Bromance – unsere Lieblingsmenschen stehen uns in allen Lebenslagen bei. Aber das allein ist nicht alles… Warum Freundschaften zu pflegen so wichtig ist.
Wie beeinflussen Freundschaften unsere Gesundheit?
Enge Bindungen zu anderen Menschen tragen zu unserer mentalen und emotionalen Stärke bei. Aber sie haben noch ein paar mehr, sehr erstaunliche Effekte. Wir haben im Folgenden ein paar Beispiele zusammengetragen!
Je mehr Freunde und Freundinnen ein Jugendlicher hat, desto gesünder ist er im gesamten weiteren Leben, fand ein US-Forschungsteam heraus. Ähnliches entdeckten kanadische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen bei Viertklässlern: Sie beobachteten, dass die Schülerinnen und Schüler zufriedener waren, wenn sie gut in eine Gruppe integriert waren. Gleichzeitig fühlten sie sich gesünder.
Warum ist es wichtig, Freundschaften zu pflegen?
Freundschaften unter Kindern haben einen positiven Effekt auf ihr Gesundheitsverhalten – insbesondere, wenn die Kids im gleichen Alter sind. Das heißt: Je mehr Friends, desto gesünder verhalten sie sich. Die Forschenden vermuten, dass die Anerkennung unter Gleichaltrigen das Selbstvertrauen stärkt und ein Gefühl von Kontrolle vermittelt. Das motiviert Kids beispielsweise zum Teamsport, was wiederum die Gesundheit fördert.
Auch für Erwachsene sind Freundschaften superwichtig. Psychologen konnten zeigen, dass Menschen mit intakter Familie, netten Kollegen und Kolleginnen und großem Freundeskreis gesünder, aber auch länger leben. Das könnte unter anderem damit zusammenhängen, dass Freunde aufeinander aufpassen, ähnlich wie ein Partner oder eine Partnerin. Fühlen wir uns für andere verantwortlich, überträgt sich das positiv auf uns, wissen Forschende heute – auch in Gesundheitsfragen. Wir leben bewusster und gehen weniger Risiken ein.
Der Psychologe Meliksah Demir befasst sich seit Jahren mit der Frage, wie enge Freundschaften unsere Psyche beeinflussen. Er fand heraus, dass innige Freundschaften uns dabei helfen, unsere Besonderheiten anzuerkennen. Akzeptieren mich andere, kann ich das auch besser bei mir selbst. Gemeinsame Aktivitäten mit Freunden und Freundinnen, den intimen Austausch, Rat und Hilfe in allen Lebenslagen, Bestätigung von außen etc. führen dazu, dass sich jeder seiner eigenen, guten Eigenschaften bewusst wird. Und das macht glücklich. Freundschaft ist sozusagen ein positiver Spiegel für das eigene Selbst.
Freundschaften wirken wie Drogen – im positiven Sinn
Aber auch im Körper haben Freundschaften krasse Effekte – teilweise wie im Drogenrausch. Treffen wir einen Freund oder eine Freundin, springt unser körpereigenes „Dopingsystem“ an. Haben sich zwei gefunden, die sich mögen, laufen bei jedem Treffen dieselben neurobiologischen Prozesse ab: Das Gehirn schüttet Oxytocin aus. Das „Kuschelhormon“ sorgt dafür, dass wir uns bei jemandem geborgen fühlen. Gleichzeitig hemmt es die Amygdala, das Angst- und Aggressionszentrum im Gehirn. Die Stresshormone im Blut sinken, das Immunsystem wird aktiver. Außerdem schickt der Körper das Glückshormon Dopamin durch unsere Nerven wie beim Sport . Dazu kommt noch eine Portion Endorphin, was uns schmerzunempfindlicher macht. Alles zusammen führt dazu, dass wir uns jetzt pudelwohl fühlen, dem anderen vertrauen, ihn wiedersehen wollen. Kurzum: Diese körpereigenen Booster stärken die Bindung zu unseren Freundinnen und Freunden. Awww, oder?
Wie kann ich meine Freundschaften pflegen?
Wir verbringen im Schnitt 1,5 Stunden täglich in sozialen Netzwerken – laut der aktuellen Studie „Digital 21“. Klicks, Emojis und Texte können aber Live-Begegnungen mit unseren best buddys nicht ersetzen. Plant deshalb viel gemeinsame Zeit ein. Was außerdem wichtig ist, erfährst du in diesen sechs Tipps:
- Kontakt halten
Das klingt so banal, ist es aber nicht. Denn: Für jeden heißt „regelmäßiger Austausch“ was anderes. Der Eine möchte täglich eine Message, der Anderen reicht ein Treffen im Monat. Wichtig ist nur, dass sich beide Seiten wohlfühlen und ihr eure Freundschaft aufrechterhalten könnt.
- Quality time
Gemeinsame Zeit zu erleben ist wohl der größte Freundschaftsbeweis. Skypen, insta & Co. können mal einen „Leerlauf“ überbrücken, aber ab und zu brauchen wir eine Umarmung, einen Abend zu zweit oder ein gutes Gespräch. Wer viel zusammen unternimmt, hat eine gemeinsame Geschichte zu erzählen. Das verbindet.
- Mit Rat und Tat zur Seite stehen
Biete deine Hilfe an. Ob beim Umzug, nach einer Trennung oder beim Lernen: Unterstütze deine Freunde und Freundiinnen, wann immer es geht. Wenn du dann mal eine helping hand brauchst, stehen die Kumpels sicher auch schon parat.
- Sister vor Mister
Sei unbedingt loyal. Stehe zu deinem Freund oder deiner Freundin und setze dich für sie ein. Sprüche wie „sister vor Mister“ oder „Bruder vor Luder“ sind natürlich total übertrieben, vermitteln aber eine wichtige Message: Auch wenn man mal mit wem anbandelt, sollte die Freundschaft darunter nicht leiden. Das heißt übrigens nicht, dass man nie anderer Meinung sein darf: Hältst du das Verhalten eines Freundes oder einer Freundin für ungut, solltest du das sagen dürfen.
- Offenes Ohr
Es ist ein Geben und Nehmen: Sei einerseits ein Ratgeber und frage andererseits um Rat. Wenn dir jemand mit Liebeskummer sein Herz ausschüttet, solltest du auf jeden Fall aktiv zuhören – so merken die Person, dass du dich wirklich für sie interessierst. Brauchst du eine ehrliche Meinung, bist du bei ihr andersrum sicher richtig.
- Je mehr, desto besser? Nö.
Qualität sticht Quantität. Sei dir bewusst, dass wenige gute Freunde besser sind als viele, die du nur oberflächlich kennst. Es lohnt sich, die echten Freundschaften zu pflegen.
Freundschaften pflegen: Arbeit, die sich lohnt
Gute Beziehungen zu führen ist nicht immer leicht. In den meisten Fällen lohnt es sich aber. Nicht nur, um am Samstagabend nicht alleine zuhause zu sitzen. Es lohnt sich, weil es Körper und Geist wirklich guttut. Bist du gerade auf der Suche nach einem Freund oder einer Freundin? Kommentier dann gerne auf unserem Instagram-Kanal unter diesem Post deinen Namen, deinen Wohnort und deine liebsten drei Interessen. Vielleicht findest du wen gleichgesinntes! #Bffincoming
