weiße Spermien auf blauem Hintergrund Sperm cells with copy space on a blue background.

Sperma – redet Mann darüber? Ob die Farbe passt, der Geruch oder die Menge, erfährst du hier. Und: Was für Spermien gesund ist und was nicht.

Woran merke ich, ob mein Sperma gesund ist?

Sperma ist die Samenflüssigkeit, die der Penis bei der Ejakulation ausstößt. So weit, so klar. Aber wusstest du, dass da neben Spermien noch einiges mehr drin ist? Die Flüssigkeit besteht zu 95 Prozent aus Wasser (und nicht Eiweiß, wie viele denken). Die restlichen fünf Prozent setzen sich aus verschiedenen Sekreten der Prostata, Samenbläschen und Nebenhoden zusammen. Funfact: Bei der Ejakulation nimmt das Sperma den gleichen Weg wie Urin und verlässt den Körper über die sogenannte Harnsamenröhre.

Sperma ist leicht dickflüssig wie ein Gel und hat eine milchig-weiße Farbe. Wenn es bräunlich verfärbt ist, kann das bedeuten, dass Blutzellen im Sperma gelandet sind. Wenn die Farbe eher gelblich aussieht, kann eine Infektion dahinterstecken. In beiden Fällen solltest du dich an einen Arzt wenden.

Sperma – wie viel, wie oft ist normal?

Abhängig davon, wie lange der letzte „Schuss“ her ist, kann die Menge des Spermas variieren. Onanierst du oft oder hast du häufig Sex, kommt weniger Ejakulat – nach längerer Enthaltsamkeit mehr. Aber egal, wie häufig du dich selbstbefriedigst: Dein Sperma geht dir nie aus. Der Körper produziert es ständig, pro Sekunde zirka 1200 Spermien. Während du diesen Artikel gelesen hast, sind also etwa schon 60.000 neue Spermien dazugekommen.

Von der Menge her entspricht ein Samenerguss durchschnittlich einem Viertel bis einem ganzen Teelöffel. Schaut man auf das ganze Leben, sind es rund 50 bis 70 Liter Samenflüssigkeit, die ein Mann schafft. Wow!

Wie viele Samenzellen (ein anderes Wort für Spermien) im Sperma umherschwimmen, ist von Mann zu Mann verschieden. Aber das Ejakulat sollte mehr als 39 Millionen Spermien enthalten und mindestens 15 Millionen pro Milliliter Samenerguss.

An solchen Normwerten können sich Ärzte und Ärztinnen bei Untersuchen orientieren und überprüfen, ob ein Mann zeugungsfähig ist. Für diese Frage ist nicht nur die Anzahl der Spermien wichtig, auch ihre Beweglichkeit, das Aussehen sowie das Vorkommen von Antikörpern und weißen Blutkörperchen spielen eine Rolle und werden untersucht.

Was steckt hinter den Mythen rund um Sperma und Samenerguss?

Zu diesem Thema liest man vieles. Aber was ist wirklich schlecht für Sperma und was nicht?

Sperma-Mythos 1: Handys killen Spermien!

Keine Studie hat bisher den Zusammenhang von Handystrahlung und Spermienqualität ausreichend belegen können. Es gab eine Untersuchung an der Cleveland-Klinik, USA, in der langsamere Samenzellen entdeckt wurden bei Männern, die ihr Handy beim Telefonieren in der Hosentasche trugen. Kritik von anderen Forschern wurde laut, denn nur 32 Männer nahmen teil. Andere Faktoren, die die Gesundheit von Spermien beeinflussen kann (z.B. Rauchen) wurden nicht miteinbezogen.

Sperma-Mythos 2: Radfahren macht Samenzellen krank

Hattest du schon mal Angst, dass du beim Radeln deinem besten Stück schadest? Keine Panik. Nur bei sehr intensivem Fahren solltest du aufpassen: Sitzt du mehr als zwei Stunden täglich auf einem sehr schmalen Sattel, kann es zu Erektionsstörungen und veränderten Spermien kommen. Es gibt aus der Forschung Hinweise darauf, dass sich bei Mountainbikern häufiger Verkalkungen oder harmlose Spermazysten in den Hoden bilden. Also: Augen auf bei der Sattelwahl und schau, dass du das Biken nicht übertreibst.

Sperma-Mythos 3: Spritzt es nicht richtig, stimmt was nicht

Wie weit du beim Samenerguss spritzt, hängt davon ab, wie oft sich der innere und äußere Blasenmuskel zusammenziehen und in welcher Reihenfolge. Fließt das Sperma beim Orgasmus eher heraus, hat das mit der Spermienqualität nix zu tun.

Was tut Spermien gut und wie bleiben sie fit?

Spermien mögen das, was generell jedem Körper gefällt:

  1. nicht rauchen
  2. kein Übergewicht
  3. wenig Stress
  4. wenig Alkohol
  5. regelmäßiger moderater Sport
    Bewegung schützt die Drüsen, die die Samenzellen produzieren, unter anderem vor Entzündungen. Moderater Sport heißt: kein Leistungssport, sondern zum Beispiel regelmäßiges Joggen.
  6. gesunde Ernährung (wenig Zucker, viele Ballaststoffe, Gemüse und Obst, Fisch etc.)
    Häufig wird darüber berichtet, dass Vitamin-Präparate (C, E und das B-Vitamin Folsäure) sowie eine Zugabe von Zink und Selen die Spermien vitaler machen. Jüngste Ergebnisse einer Studie haben das nicht bestätigt. Es gilt: Wer sich ausgewogen ernährt, hat in der Regel keinen Mangel.
    Wenn du dir Gedanken machst um deine kleinen Schwimmer, dann sollten größere Schwimmer wie Lachs und Thunfisch auf deinem Speiseplan stehen. Denn die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren steigern die Produktion von Samenflüssigkeit, fanden Wissenschaftler der Harvard School of Public Health heraus.
  7. Weite Boxershorts statt enge Slips

So lautet das Ergebnis einer Analyse von über 600 Samenproben. Männer, die regelmäßig Boxershorts tragen, haben im Vergleich zu Slipträgern eine 25 % höhere Spermienkonzentration und 17 % mehr Spermien insgesamt.

  1. Regelmäßiger (Solo-)Sex

Sperma hält sich etwa drei bis vier Tage im Körper. Endgültig hinüber ist es nach acht bis zehn Tagen, dann sterben die Spermien ab. Dabei entstehen giftige Zerfallsprodukte, die frische Nachkömmlinge schädigen. Mit regelmäßigem Sex und Onanieren werdet ihr altes Sperma los und neue Spermien können nachrücken.

Die wichtigsten Fragen beantwortet?

Oder schwirren bei dir noch ein paar Fragezeichen im Kopf herum? Wenn du mehr über die Veränderungen im männlichen Körper während der Pubertät wissen willst, kannst du mal hier schauen. Ansonsten steht unser Team von Clarimedis für dich bereit, wenn du medizinischen Rat brauchst. Slide auch gern in unsere DMs bei Instagram!