Person hat Dino-Maske auf und ein Smartphone in der Hand © Studio Romantic/ Adobe Stock

Du bist happy, denn eine mega attraktive Person will dir folgen. Aber irgendwie sieht das Profilfoto komisch aus – es könnte ein Fake sein. Um das rauszukriegen, helfen dir unsere genialen Hacks. Damit entlarvst du Fake-Profile sofort.

Was versteht man unter Fake-Profilen?

In sozialen Netzwerken oder auf Dating-Plattformen gibt es neben Fake News und Fake Apps auch Leute, die ihre persönlichen Angaben faken. Sie geben sich andere Namen, schummeln bei ihrem Alter oder laden Bilder von Fremden hoch. Diese Pseudo-Accounts heißen „Fake-Profile“. Das Problem: Auf den ersten Blick ist es schwierig, falsche Identitäten von echten zu unterscheiden.

Wie erkennst du Fake-Profile?

Richtig sicher kannst du vor ihnen nie sein. Aber hier sind Tipps für dich, wie du dich besser schützen kannst.

1. Schau dir die Fotos genau an

Das sind erste Anzeichen, die auf einen Fake hindeuten:

  • Es gibt kein Foto auf dem Profil. Diese Accounts werden meistens zum Stalken genutzt.
  • Die Person sieht model-like aus und hat oft nur ein Bild hochgeladen
  • Als Profilbild tauchen Landschaftsfotos, fiktive Character, Promis etc. auf
  • Das Profilbild ist unscharf, verpixelt oder wirkt wie rausgeschnitten

Ob ein Foto real ist, kannst du leicht herausfinden: Mach einen Screenshot davon und schneide die Ränder weg. Wenn du am Rechner bist, kopiere es und ziehe es in die Google-Bildersuchleiste. Am Smartphone kannst du den Screenshot in deiner Galerie markieren, auf „senden“ gehen und es dann in der Google Bildersuche anzeigen lassen. Google spuckt dir dann alle Seiten mit dem Bild aus. Wurde dieses Foto schon häufiger genutzt? Gehört es zu einer ganz anderen Person, die aus dem Ausland stammt? Dann ist das ein sicherer Beweis für einen Fake-Account. Du solltest die Person, dessen Fotos geklaut wurden, unbedingt kontaktieren. Das ist Datendiebstahl und strafbar – und eine ziemlich miese Masche.

2. Checke Aktivitäten, Inhalte, Follower und Biografie

Weitere Indizien für einen Fake sind unvollständige Infos oder wenig bis gar keine Inhalte:

  • Das Profil hat wenig Abonnenten, folgt aber vielen Accounts
  • Es sind wenige oder gar keine Beiträge vorhanden ohne Kommentare oder Likes
  • Die Person ist auf nie auf Fotos markiert
  • Die Person postet nie Storys
  • Gepostete Inhalte enthalten vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler
  • Ein Link in der Bio, der nicht vertrauenswürdig wirkt oder auf den Nutzer hindeutet
  • Infos, die nicht zusammenpassen: Im Profil ist ein Medizin-Studium angegeben, aber der aktuelle Job ist ein ganz anderer
  • Bei der Person handelt es sich um eine Fanpage oder eine öffentliche Organisation etc. Das weiße Häckchen-Symbol auf blauem Grund fehlt. Dieses Icon steht für verifizierte Accounts und belegt die Echtheit des Accounts. Natürlich können trotzdem Konten ohne Häkchen vertrauenswürdig sein. Schaut hier ein bisschen genauer hin. Ach ja: Stalker können sich auch hinter Fashion- oder Beauty-Accounts, Travel-Blogs, Meme-Pages & Co. verstecken
  • Du bekommst eine Freundschaftsanfrage von der Person, obwohl du ihr schon längst folgst
  • Du erhältst eine Freundschaftsanfrage, aber kennst die Person null
  • Es ist kein Impressum bei Facebook, Insta oder Twitter hinterlegt

3. Google nach dem Namen

Stalken ist hier völlig legitim – denn die Recherche wird dir eventuell helfen, einen Fake aufzudecken. Eine Google-Suche ist nur dann sinnvoll, wenn du Vor- und Nachnamen kennst. Überlege, welche Infos du über die Person hast, mit der du schreibst. Wo wohnt sie? Was ist ihr Beruf? etc. Vergleiche dann die Daten, die du im Netz findest. Taucht gar nichts auf oder nur Bilder, auf denen das Mädel / der Typ ganz anders aussieht, lieber Finger weg.

4. Gib wenig private Infos preis

Fragt dein Chatpartner schnell nach deiner Telefonnummer, Fotos oder anderen privaten Infos, sei alarmiert. Sei dir bewusst, dass das Versenden persönlicher Daten nie wieder rückgängig zu machen ist. Bevor du dich mit jemandem triffst, telefoniere am besten vorher. An der Stimme kannst du besser erkennen, wie alt der andere ist und ob er sympathisch wirkt. Wenn sich dein Chatpartner partout gegen ein Gespräch oder ein anschließendes Treffen wehrt und ständig Ausreden parat hat, sei skeptisch.

Genereller Tipp: Poste nur wenige Inhalte öffentlich – dann fällt es potenziellen Täter:innen schwerer, deine Infos zu kopieren und Fake-Profile zu erstellen.

Was tun, wenn du auf einen Fake reingefallen bist?

Melde den Fake-Account bei dem Seitenbetreiber der Plattform. Der oder die Moderator:in prüft dann die Echtheit des Profils und kann es – wenn nötig – löschen. Bis dahin gilt: blockieren und ignorieren! Warne auch deine Freund:innen vor dem Faker, damit sie nicht in dieselbe Falle tappen. Am besten stellst du dein Profil privat. Möchtest du das nicht, checke regelmäßig deine neuen Follower.

Hast du Angst, wirst du gemobbt, erpresst oder bedroht, kannst du dich beim Kinder- und Jugendtelefon der Nummer gegen Kummer melden. Die Hotline ist kostenlos: 116 111 (Mo – Sa von 14 – 20 Uhr).

Ist es strafbar, Fake-Profile zu erstellen?

Das reine Vortäuschen einer Identität ist nicht strafbar. Der Klau von Fotos dagegen schon. Sie verletzen das Recht am eigenen Bild (Urheberrechtsgesetz). Das kann mit einer Geldstrafe und sogar einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Oft merkt die Person, dessen Daten missbraucht wurden, davon nichts. Hast du ein Fake-Profil enttarnt, informiere das Opfer. Am besten über einen anderen Kanal.

Fliegt der Fake auf und fühlst du dich durch den Stalker belästigt, kannst du eine Anzeige bei der Polizei aufgeben. Sie kann dann gegen die Person ermitteln. Oft sind die Täter allerdings unbekannt. Zudem musst du eine schwerwiegende Beeinträchtigung der Lebensgestaltung nachweisen. Das kann schwierig werden, denn das Stalking hält vielleicht erst kurze Zeit an. Sperre in jedem Fall das Fake-Konto – so bestrafst du den Stalker am meisten!

Was tun, ich Fake-Profile mit meinem Namen / Bild entdecke?

Auch hier gilt: Fake-Profile unbedingt beim Betreiber melden. Und sprich am besten mit einer vertrauten person, zum Beispiel deinen Eltern, Freund:innen oder Vertrauenslehrer:in darüber. Es gibt auch viele Initiativen, die bei Cybermobbing helfen können. Lies mehr in unserem ausführlichen Artikel darüber: Cybermobbing – eine Betroffene erzählt ihre Geschichte

Also, stay safe und lass dich nicht täuschen. Und: Täusche keinen anderen – auch wenn die 18 im Profil besser aussieht. 😉