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Kurz nicht aufgepasst – schon ist die Haut verbrannt. Dabei ist Sonnenschutz so leicht. Wir erklären dir wie und haben noch 5 extra Pflege-Tipps.

Ab Frühling gilt der Sonnenschutz

Egal, ob es draußen 30 Grad warm ist und windstill oder 12 Grad mit Böen: Die UV-Strahlung kann schon ab März hohe Werte wie im Hochsommer erreichen, obwohl es sich für uns nicht so anfühlt. Unsere Haut ist durch die trockene Heizungsluft und Kälte vom Winter noch empfindlich. Wir müssen sie langsam an die Sonne gewöhnen. Heißt: Bei Sonnenschein und leicht bedecktem Himmel von 11 bis 15 Uhr Sonnencreme benutzen, mindestens mit Lichtschutzfaktor 20, wenn möglich im Schatten aufhalten und dicke Kleidung tragen.

Was bewirkt Sonnenstrahlung?

Die bekannteste Folge: Sie kann Verbrennungen verursachen. Statistiken zufolge geben 41 % der Deutschen an, jedes Jahr mindestens einmal einen Sonnenbrand zu haben. Bei den unter-30-jährigen sind es sogar 71 %. Das ist nicht gut – denn zu viel Sonnenstrahlung beschleunigt die Hautalterung und kann sogar Hautkrebs entstehen lassen. Wir lieben die Sonne, doch in Anbetracht dieser enorm ungesunden Folgen sollte klar sein, dass wir uns vor intensiver Sonnenstrahlung schützen müssen. Übrigens: Die Hälfte der Sonnenstrahlen erreicht dich auch im Schatten. Auch hier solltest du also unbedingt auf Sonnenschutz achten.

Wie entsteht Sonnenbrand?

Sonnenbrand entsteht, wenn UVA- und UVB-Strahlen in die Haut eindringen. Ohne UV-Schutz tun sie das auch. Während UVB-Strahlen kurzwellig sind, was bedeutet, dass sie sehr energiereich sind und in die oberen Hautschichten (Oberhaut) eindringen können, sind UVA-Strahlen langwellig. Sie treten tief in die Haut ein (bis in die Lederhaut) und richten auch bis in den Tiefen der Haut Schäden an, die bleiben. Ist die Haut gegen die Strahlen nicht ausreichend geschützt, entsteht Sonnenbrand – und noch viel mehr. Es handelt sich, wie der Name sagt, um eine Verbrennung der Haut, die der Körper folglich selbst heilen muss. Die Haut schmerzt, brennt und juckt, bildet manchmal Bläschen (Vorsicht: niemals selbst aufstechen!) und schält sich. Sobald die Schälung eintritt, nähert sich das Ende der Schmerzen. Jedoch nicht der bleibende Schaden, der tiefer in der Haut sitzt.

Welchen Lichtschutzfaktor brauche ich für guten Sonnenschutz?

Beim Lichtschutzfaktor gilt generell: je höher desto besser. Der Faktor gibt an, wie viel länger du in der Sonne bleiben kannst im Vergleich zu der Zeit ohne Sonnenschutz.

Wie gefährlich die Sonnenstrahlung letztendlich ist, verrät der UV-Index. Der Deutsche Wetterdienst stellt dazu täglich Vorhersagen in Form einer übersichtlichen Karte dar. So kannst du prüfen, wie es zum Beispiel in deinem Heimats- oder Urlaubsland aussieht.

Die Höhe des unbedingt benötigten Lichtschutzfaktors hängt jedoch auch von deinem Hauttyp und der Zeit ab, die du draußen verbringen möchtest. Je heller Haut und Haare sind, desto geringer ist die Eigenschutzzeit der Haut. Schon nach wenigen Minuten können die Strahlen Schäden anrichten. Multiplizierst du den Eigenschutz mit deinem verwendeten Lichtschutzfaktor, kommst du auf die Minuten, die du geschützt draußen verbringen kannst. Sicherheitshalber solltest du diese Zeit aber nicht ausreizen. Halbiere sie am besten.

Drei junge Frauen liegen auf dem Deck eines Bootes. Hinter ihnen das Meer.

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Wie hält man den Sonnenschutz den ganzen Tag aufrecht?

Zunächst: 30 Minuten, bevor du in die Sonne gehst, eincremen. Verwende immer ausreichend und regelmäßig während des Sonnenbads Sonnencreme. Ausreichend bedeutet: mindestens drei bis vier gut gefüllte Esslöffel verteilt auf dem Körper. Das entspricht circa 30 bis 40 ml. Regelmäßiges Nachcremen ist ebenso wichtig. Durch Schwitzen, Bewegung und Abtrocknen verringert sich der Sonnenschutzfilm auf der Haut. Selbst wasserfeste Sonnencreme solltest du immer wieder neu auftragen. Denn diese wäscht sich beim Baden in Teilen ab. Aber Achtung: Durch mehrmaliges Eincremen erhöht sich der Lichtschutzfaktor nicht! Nur Nachcremen hilft.

Sonnenschutz ohne Sonnencreme – geht das?

Unterschiedliche natürliche Öle haben den Ruf, vor der Sonne zu schützen. Dieser Ruf ist berechtigt, doch der Schutz ist gering. Die besten Öle, Oliven- und Kokosöl, haben lediglich einen Lichtschutzfaktor zwischen sechs und acht. Gar keinen Schutz bieten Zitrus-, Limetten-, Bergamotte-, Orangen-, Grapefruit-, Lavendel-, Linden-, Sandelholz- und Zedernöl. Sie können die Haut in Kombi mit der Sonne sogar schädigen. An den Stellen, an denen die eingeölte Haut mit der Sonne Kontakt hatte, kann es zu „phototoxischen Reaktionen“ kommen wie Rötungen, braunen Flecken oder Blasen. Die Folgen sind häufig erst nach Stunden oder sogar Tagen sichtbar. Wenn du dich mit einem solchen Öl eingerieben hast oder es bei einer Strand-Massage verwendet wurde, ist sonnen für etwa acht bis zwölf Stunden tabu.

Viele halten Kleidung für ausreichenden Sonnenschutz – fälschlicherweise. Ein weißes T-Shirt bietet zum Beispiel nur einen Lichtschutzfaktor von drei bis vier. Je dunkler und dicker die Kleidung, desto weniger kann durchdringen. Sonnencreme solltest du also auch dann verwenden, wenn du angezogen bist.

Kann man im Schatten braun werden?

Ja! Im Schatten kommt noch etwa die Hälfte der UV-Strahlung an. Verwende auch im Schatten Sonnencreme. Du wirst braun. Da die Sonnencreme deine Haut mit Feuchtigkeit versorgt und pflegt, kann die Bräune sogar länger anhalten.

Fünf Pflege-Hacks fürs Sonnenbaden

Kurze Pause nach Peelings

Wir wollen dir gar nicht in deine Haut-Pflege-Routine reinreden – nur ein paar Hinweise geben. Denn nach Peelings reagiert die Haut kurzfristig sensibler. Besonders ein AHA-Peeling erhöht die Lichtempfindlichkeit im Gesicht. Am besten danach nur mit Cap rausgehen und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens 30) verwenden.

Haltbarkeit von Sonnencremes

Ist die Tube schon offen, können sich die Inhaltsstoffe verändern und die Creme nicht mehr richtig schützen. Möglicherweise enthält schon benutzte Sonnenkosmetik krebserregende Stoffe. Als sicher belegt ist das in der Wissenschaft bisher nicht.

Auf der Verpackung steht, wie lange du die Creme nach dem Öffnen nutzen solltest. Eine Dose als Symbol und eine Zahl mit einem „M“ zeigt es an, zum Beispiel „12 M“. Das bedeutet, nach zwölf Monaten solltest du den Artikel entsorgen. Schreibe mit einem wasserfesten Stift das Öffnungsdatum auf die Creme – dann bist du auf der sicheren Seite. Ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gibt es auch bei Sonnencremes. Ist es abgelaufen, das Produkt entsorgen, selbst wenn die Creme ungeöffnet ist. Ein MHD steht nur auf der Verpackung, wenn der Artikel kürzer als 30 Monate haltbar ist.

Welches Produkt für welchen Hauttyp?

Sonnenhungrige, die zu fett- und feuchtigkeitsarmer Haut neigen, verwenden am besten Milch oder Lotion. Menschen mit trockener Haut sollten fetthaltige Cremes nehmen. Wer fettige Haut hat, der benutzt Gels oder Sprays. Für empfindliche Haut eignet sich Sonnenmousse.

Was ist mit Make-Up beim Sonnen?

Hier lautet die Regel: Erst die Tagescreme wie gewohnt auftragen, dann die Sonnencreme. rRund 15 Minuten einziehen lassen, dann Make-Up nachlegen.

Was tun bei Sonnenbrand?

Da helfen kühlende Cremes und After-Sun-Produkte. Mit einem nassen Tuch kannst du dem Hitzegefühl entgegenwirken. Außerdem: viel trinken.

Bereit für die Sonne?

Denk dran: Wenn du dich das nächste Mal für ein Sonnenbad oder Sport im Park fertig machst, muss der Sonnenschutz mit dabei sein. Wie das geht, weißt du jetzt. Falls du noch offene Fragen hast, schreib uns gerne bei Insta. So long – stay sunny! ☀️